Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind im gestrigen Handel weiter kräftig angestiegen und haben auf Tageshöchststand geschlossen. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit deutlichen Aufschlägen in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 67,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 63,40 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar leicht zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2180 US-Dollar gehandelt.
Mit steigenden Aktienkursen nahmen auch die Rohölpreise mit Start in den europäisch geprägten Handel gestern sofort Fahrt auf und bereits in den Mittagsstunden wurde der erste technische Widerstand erreicht und auch durchbrochen, sodass der Weg für weitere Gewinne frei war.
Begünstigt wurde der Anstieg durch die jüngste Anhebung der Preisprognosen zahlreicher Analysten, das global gesehen eher weiter rückläufige Infektionsgeschehen, sowie die ingesamt sehr knappe Versorgungslage.
Anscheinend gehen die Händler auch davon aus, dass es in gut einer Woche zu keiner deutlichen Förderanhebung durch die OPEC+ Gruppe kommen wird. Ein Steigerung um 0,5 Millionen Barrel pro Tag ist derzeit wohl eingepreist und wäre keine Überraschung. Angesichts der in letzter Zeit deutlich gestiegenen Ölpreise könnten aber innerhalb der Organisation sicherlich auch Stimmen laut werden, die eine stärkere Lockerung fordern. Man darf gespannt sein.
Etwas mit Vorsicht zu genießen sind aufgrund der Wetterkapriolen in dieser Woche die US-Ölbestandsdaten. Das Department of Energy (DOE) vermeldete gestern zwar einen Aufbau der Rohöl- und Benzinvorräte, sowie einen deutlichen Rückgang der Gesamtnachfrage, insgesamt ging es nach Bekanntgabe der Zahlen aber trotzdem weiter nach oben. Dies wurde vor allem mit einer stark zurückgegangenen Ölproduktion begründet. Händler befürchten, dass die Zahlen hier auch in nächster Zeit schwach bleiben könnten.
Weiterhin wenig Bewegung gibt es derzeit am Devisenmarkt, wo der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht zulegen konnte. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ging auf Jahressicht im vierten Quartal um 2,7 Prozent zurück, die Analysten hatten im Vorfeld mit 2,9 Prozent gerechnet. Heute stehen weitere wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda, die eventuell etwas mehr Schwung in den Handel bringen könnten.
Die Heizölpreise hierzulande werden trotz der leichten Währungsgewinne heute aber mit deutlichen Aufschlägen in den heutigen Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von bis zu knapp einen Cent pro Liter erwarten. Somit sind die Notierungen seit Anfang des Monats um knapp 20 Prozent angestiegen. Auch wenn wir derzeit immer noch in etwa auf dem Februar-Niveau der Vorjahre liegen, hat dies die Kauflaune der Verbraucher kräftig vermiest, sodass derzeit die Auftragslage am Heizöl-Markt schlecht wie lange nicht ist. Die frühlingshaften Temperaturen und die relativ gut gefüllten Tanks tun ihr Übriges.