Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern von den Verlusten der letzten Tage erholen können und sind mit Aufschlägen aus dem Handel gegangen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute aller Voraussicht nach ebenfalls etwas anziehen.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 85,50 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Februar kostet zur Stunde 914 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0870 Dollar gehandelt.
Das Auf und Ab am Ölmarkt geht weiter. Gestern drehten die Rohölpreise in den Mittagsstunden nach oben, ohne dass es hierzu neue Markt bewegende Meldungen gegeben hätte. Hauptverantwortlich für die plötzliche Kehrtwende waren wohl die europäischen Aktienmärkte, die nach einem schwachen Start die Verluste schnell wieder aufholen konnten.
Hier stützte der wieder etwas optimistischere Ausblick des Internationalen Währungsfonds, was die globale Konjunkturentwicklung anbetrifft. Zuletzt recht robuste Konjunkturdaten aus China, aber auch aus Europa untermauern diese Einschätzung.
Zudem wollten die Händler am Ölmarkt vor dem heute stattfinden Treffen der OPEC+ wohl nicht auf den falschen Fuss erwischt werden und stockten ihre Bestände vorsichtshalber wieder etwas auf.
Bevor die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) veröffentlicht wurden, ging der Ölkomplex auf Tageshoch aus dem Handel. Die Vorratsdaten fielen dann eindeutig bearish, also preisdrückend aus. Über alle Produktbereiche gab es ebenso deutliche wie unerwartete Aufbauten, was sich bislang aber kaum auf die Entwicklung der Ölpreise auswirkt. Die Marktteilnehmer warten wie üblich auf die heute anstehenden Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE).
Am Devisenmarkt startete der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern zunächst mit Abschlägen, konnte am Vormittag aber ins Plus drehen und letztendlich mit schönen Gewinnen aus dem Handel gehen. Guten Konjunkturdaten aus Europa, wo das EU-Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal überraschend leicht um 0,1 Prozent angestiegen ist, sowie die Erholung an den Aktienmärkten, wirkten positiv auf unsere Gemeinschaftswährung. Heute Abend wird es spannend, wenn die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt gibt.
Nach den schönen Abschlägen der letzten Tage werden die Heizölpreise hierzulande heute mit einem leichten bis moderaten Plus erwartet. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen eine Verteuerung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Insgesamt kann das Preisniveau in der mittelfristigen Betrachtung weiterhin als sehr günstig bezeichnet werden. Die Notierungen sind aktuell so niedrig wie seit 11 Monaten nicht mehr. Tipp: Im Schnitt der letzten zwanzig Jahre war der Februar stets der günstigste Bestellmonat! Wenn man jetzt bestellt, kann man kaum etwas falsch machen.