Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben nach den Abschlägen vom späten Freitagshandel auch gestern wieder deutliche Verluste hinnehmen müssen. In Folge geht es erfreulicherweise auch mit den Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach weiter bergab.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 84,75 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Februar kostet zur Stunde 893 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0840 Dollar gehandelt.
Obwohl die Unsicherheit im Nahen Osten nach einem Drohnenangriff auf eine Militäreinheit im Iran wieder zugenommen hat und sich das Flugaufkommen in China seit Anfang Dezember mehr als verdreifacht und die Kersosinnachfrage kräftig nach oben getrieben hat, blieben die Erholungsversuche am Ölmarkt gestern eher zaghaft und die Rohölpreise rutschten bis zum Handelsschluss in New York immer weiter ab.
Verantwortlich hierfür ist wohl die Unsicherheit vor den Notenbanksitzungen und dem Treffen der OPEC+ in dieser Woche. Bei letzterem sollte es aber wohl keine Überraschung geben, denn bereits im Vorfeld sickerte seitens verschiedener Delegierten durch, dass es wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu keine Änderung der Fördermengen kommen wird.
Druck auf den Ölkomplex brachten in letzter Zeit auch immer wieder schwache Wirtschaftsprognosen, auch seitens des Internationalen Währungsfonds (IWF). Dieser sieht jedoch die Aussichten mittlerweile „weniger düster“ und erwartet nun ein globales Wachstum um 2,9 statt wie zuletzt 2,7 Prozent.
Die heute Morgen veröffentlichten Konjunkturdaten aus China verstärken diese Einschätzung. Der Einkaufsmanagerindex aus dem Gewerbe signalisiert mit 50,1 Punkten ebenso Wachstum wie das Pendant aus dem Dienstleistungssektor, das per Januar mit 54,4 Punkten veröffentlicht wurde. Beide Wert liegen deutlich über der Erwartung von 49,8 bzw. 52 Punkten.
Am Devisenmarkt musste der Euro gestern im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar leichte Verluste hinnehmen, insgesamt bleiben die Kursausschläge in der Woche der Zinsentscheidungen bislang aber eher gering. Morgen Abend trifft sich die US-Notenbank, am Donnerstag dann die Europäische Zentralbank. Während in den USA die Zinsen wohl nur noch leicht um 0,25 Basispunkte angehoben werden, dürfte der Zinsschritt der EZB nochmals größer ausfallen.
Die Heizölpreise hierzulande haben sich gestern deutlich verbilligt und auch heute sind zumindest aus morgendlicher Sicht weitere Abschläge in einer Größenordnung von einem bis zwei Cent pro Liter zu erwarten. Die Notierungen sind derzeit so niedrig bzw. günstig wie seit elf Monaten nicht mehr und entsprechend ist das Interesse am Heizölkauf in den letzten Tagen wieder deutlich größer geworden. Entsprechend gehen die Lieferzeiten derzeit nicht weiter zurück, sondern bleiben auf einem mittleren Niveau.