Ölpreise fallen leicht zurück – Heizölpreise starten etwas leichter

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im späten Handel etwas an Wert verloren, können sich heute Morgen in Asien aber schon wieder erholen. Trotzdem starten die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 69,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 66,70 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,22 US-Dollar gehandelt.

Die letzte Handelswoche war von fallenden US-Ölbeständen und der Erwartung einer steigenden globalen Ölnachfrage geprägt. Entsprechend konnten die Rohölpreise zulegen und die Futures der für Europa maßgebenden Ölsorte „Brent“ wieder etwas an der 70-Dollar-Marke „schnuppern“. Warum diese nicht geknackt werden konnte, lag wohl im Wesentlichen daran, dass die Verhandlungen im Atomstreit mit dem Iran nochmals um einen Monat verlängert werden mussten und somit sich auch eventuelle iranische Öllieferungen entsprechend verzögern werden.
Dass der Iran bald wieder mehr Mengen auf den Markt bringen darf, wird von den Börsianern derzeit nicht bezweifelt, die Frage ist nur wann und welcher Größenordnung.
Die bald mögliche Aufhebung der Iran-Sanktionen wird sicherlich auch ein großes Thema beim Treffen der OPEC+ Gruppe ab morgigen Dienstag sein. Die meisten Marktbeobachter rechnen aber damit, dass es zumindest vorerst bei den beschlossenen Produktionsanpassungen bleiben wird.
Ansonsten gab es am Freitag wieder sehr gute Konjunkturdaten aus den USA und auch die heute am Morgen veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus China fielen zumindest im Rahmen der Erwartungen aus und signalisieren weiterhin Wachstum.
Gewachsen ist laut dem monatlichen Produktionsbericht der Energy Information Administration (EIA) auch die US-Ölproduktion. Diese stieg per März im Vergleich zum Vormonat um 1,32 auf 11,184 Million Barrel pro Tag. Dennoch liegt diese somit noch rund 1,6 Millionen Fass pro Tag unter dem Vorjahreswert. Die Nachfrage ist um 1,76 auf 19,20 Millionen Barrel pro Tag gestiegen.
Auch mit der Zahl der aktiven US-Bohranlagen geht es weiter nach oben. Wie das Dienstleistungsunternehmen Baker Hughes am Freitagabend vermeldet hat, ist diese im Vergleich zur Vorwoche um weitere 3 auf nun 359 Einheiten angestiegen.

Am Devisenmarkt ging es mit dem Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag zunächst deutlich nach unten und wurde dabei von schlechten Konjunkturdaten aus Frankreich belastet. Obwohl die neuesten Wirtschaftsindikationen aus den USA am Nachmittag sehr gut ausgefallen sind, konnte sich unsere Gemeinschaftswährung zu diesem Zeitpunkt aber schon wieder deutlich erholen.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben aller Voraussicht nach mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Dabei bewegen sich die Notierungen aber weiterhin unweit der bisherigen Jahreshochs und die Aussichten auf deutlich fallenden Kurse bleiben trübe. Es ist weiterhin anzuraten, kleine Preisrücksetzer für die Bevorratung zu nutzen.