Ölpreise fallen nach erneutem Anstieg zurück – Heizölpreise stabil!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern mit guten Konjunkturdaten aus der EU zunächst einen erneuten Anlauf nach oben gestartet, sind in der zweiten Tageshälfte dann aber wieder deutlich zurückgefallen. Somit gibt es weiterhin stabile Vorgaben für die Heizöl-Notierungen, die heute erneut kaum verändert in den Handel gehen werden.

Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 44,75 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 41,80 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1725 US-Dollar gehandelt.

Mit weltweit leicht zurückgehenden Corona-Zahlen und einen überraschend gut ausgefallenen ZEW-Konjunkturerwartungsindex aus der EU, konnten die Rohölpreise gestern bis über die Mittagsstunden hinaus schöne Gewinne erzielen. Am Nachmittag setzten dann aber wieder Gewinnmitnahmen ein und die Futures gingen in etwa auf Tagestiefkurs aus dem Handel.
Heute Morgen bleiben die Notierungen im asiatisch geprägten Handel vorerst noch auf dem gedrückten Niveau, obwohl es gestern Abend eher bullishe, also preistreibende Einflüsse gegeben hat.
So korrigierte die Energy Information Administration (EIA) in ihrem neuesten Monatsbericht die Erwartung des globalen Ölbedarfs für dieses und nächstes Jahr relativ deutlich um 0,24 bzw. 0,29 Millionen Barrel pro Tag nach oben und gleichzeitig die prognostizierte Ölförderung zumindest für dieses Jahr nach unten. Die Ölpreise sollen in 2020 folgerichtig etwas steigen, im nächsten Jahr dann wieder leicht zurückgehen. Insgesamt wurde der Bericht von den Marktexperten stützend gesehen.
Ebenso auch die nach Börsenschluss vermeldeten wöchentlichen US-Ölbetandsdaten des American Petroleum Institute (API). Hier gab es in Summe erneut einen unerwartet deutlichen Rückgang von 8,6 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld lediglich mit einem leichten Minus von gut zwei Millionen Fass gerechnet hatten.
Nun warten die Marktteilnehmer wohl auf die heute Nachmittag erwarteten Zahlen des Department of Energy (DOE), die auch wieder Infos zur Ölnachfrage und -produktion in den Staaten beinhalten.

Am Devisenmarkt konnte der Euro nach Bekanntgabe des ZEW Konjunkturerwartungsindex zunächst deutlich anziehen und vorübergehend sogar die 1,18-Dollar-Marke zurückerobern. Sowohl in der EU als auch in Deutschland lagen die Werte mit 64 bzw. 71,5 Punkten weit über den Prognosen von 55,3 bzw. 58 Zählern. Doch auch hier ging es in der zweiten Tageshälfte wieder deutlich nach unten. Eventuell sorgte hier auch der kräftige Kurseinbruch bei den Edelmetallen für Verwerfungen.
 
Die Heizölpreise hierzulande lassen sich derweil kaum aus der Ruhe bringen und setzen den Seitwärtstrend der letzten zwei Wochen unbeirrt fort. Heute sollte es nach aktuellen Berechnungen und erste Preistendenzen zu leichten Abschlägen von bis zu 0,2 Cent pro Liter kommen, was aber kaum der Rede wert ist. Auch wenn das Bestellaufkommen gestern etwas höher war, bleibt es in diesen Tagen bei einem nur geringem Interesse und entsprechend schwacher Nachfrage. Dies sollte sich aber schon bald ändern, denn die Liefertermine könnten zum Jahresende hin, aufgrund der CO2-Abgabe und der Mehrwertsteuererhöhung, schnell knapp werden.