Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Handels weiter deutlich nachgegeben und die Brent-Futures sich heute Morgen sogar wieder der 100-Dollar-Marke angenähert. Leider geht es bei den Heizöl-Notierungen hierzulande immer noch, wenn überhaupt, viel zu langsam nach unten. Aber zumindest die Richtung stimmt!
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 100,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 97,30 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum Dollar deutlich erholen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0980 US-Dollar gehandelt.
Die Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe in der Ukraine, sowie die neuen Corona-Lockdowns in China, haben die Rohölpreise gestern weiter unter Druck gebracht. Mittlerweile sind die Futures fast schon wieder auf das Niveau vor dem russischen Überfall auf die Ukraine zurückgefallen.
Zwar gingen die Friedensverhandlungen auch gestern wieder ohne einem konkreten Ergebnis zu Ende, diese sollen aber bereits heute fortgeführt werden, während die Angriffe Russlands in unverminderter Härte weitergehen.
Neue Probleme bezüglich des globalen Ölangebotes deuten sich in Nigeria an, wo es nach einer Explosion an einer Pipeline Lieferausfälle zu vermelden gibt. Wie hoch diese genau sind und über welchen Zeitraum sie sich erstrecken werden, ist aber bislang noch nicht absehbar. Auch die Atomverhandlungen mit dem Iran laufen leider nicht wie gewünscht. Die Wiener Gespräche liegen derzeit auf Eis und die Parteien schieben sich gegenseitig den Ball für den nächsten Schritt zu.
Je stabiler die Marktlage wird, desto wichtiger werden auch wieder andere Themen wie zum Beispiel der neue Monatsbericht der OPEC, der heute heute veröffentlicht werden soll. Am Abend folgen dann die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API)
Auch am Devisenmarkt hoffen die Händler auf ein baldiges Ende des Krieges und kaufen sich daher wieder zaghaft beim Euro ein. Dieser hat im Vergleich zum US-Dollar gestern spürbar zugelegt. Die Risikobereitschaft der Anleger scheint wieder anzusteigen.
Die Heizölpreise hierzulande geben leider weiter nur sehr zögerlich nach und hier zudem regional stark unterschiedlich, je nach Versorgungslage. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht einen weiteren durchschnittlichen Preisrückgang in einer Größenordnung von gut fünf Cent pro Liter erwarten. Tatsächlich dürfte dieser aber auch heute wesentlich höher ausfallen, da die Nachfrage mittlerweile völlig zum Erliegen gekommen ist und sich der „Lieferstau“ langsam wieder auflösen sollte. Wenn die Händler wieder kurzfristig Liefertermine anbieten können, werden auch die Preise weiter deutlich zurückgehen. Rein rechnerisch müssten die Notierungen bei rund einem Euro pro Liter liegen!