Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern im späten Handel weiter etwas zurückgefallen und starten erfreulicherweise auch heute Morgen an den Börsen in Asien mit Abschlägen. In Folge stehen auch bei den Heizöl-Notierungen heute zum Start überwiegend Minuszeichen angeschrieben.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 66,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 63,30 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1875 US-Dollar gehandelt.
Nach den Turbulenzen der letzten Tage scheint wieder etwas Ruhe in den Ölmarkt einzukehren. Die Entscheidung der organisierten Ölförderländer, die Produktionsmengen in nächster Zeit unverändert zu belassen, ist mittlerweile wohl in Gänze in den Kursen enthalten und die Marktteilnehmer warteten nun auf neue Impulse.
Diese wurden vom Monatsreport der Energy Information Administration (EIA) erwartet, der aber insgesamt eher gemischt und somit auch neutral ausgefallen ist. Die Prognose zur globalen Ölnachfrage wurde für dieses Jahr leicht nach unten korrigiert, für 2022 erwartet man im Vergleich zur letzten Schätzung dafür wieder einen etwas höheren Bedarf. Entsprechend des Beschlusses der OPEC+ Gruppe sieht man für 2021 aber nun auch eine etwas schwächere Ölproduktion. Eine spürbare Reaktion der Marktteilnehmer war nach Bekanntgabe folgerichtig nicht zu beobachten.
Eher schon heute Morgen auf die gestern nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API). Hier gab es im Vergleich zur Vorwoche einen massiven Anstieg der Rohölvorräte von knapp 13 Millionen Barrel, aber auch einen ebenso starken Rückgang bei den Produkten. Da dieser aber teilweise so erwartet worden war, wurden die Zahlen bearish, also preisdrückend gewertet. Allerdings könnten hier auch immer noch Verschiebungen aufgrund der kältebedingten Ausfälle im Februar geben.
Eventuell geben die heute am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden DOE-Daten hier etwas mehr Aufschluss, auch was die Nachfrage und die aktuelle US-Ölprodukton betrifft.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen insgesamt gemischt und in etwa im Rahmen der Erwartungen aus, sodass es auch von dieser Seite keine größeren Einflüsse auf das Handelsgeschehen gab.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und dabei von guten deutschen Außenhandelsdaten profitieren. Hier stiegen die Exporte per Januar überraschend um 1,4 Prozent an, während die Analysten mit einem Rückgang von 1,2 Prozent gerechnet hatten.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit weiteren leichten bis moderaten Abschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Derzeit bewegen sich die Notierungen in etwa im Bereich der letzten Jahre. In 2019 musste man rund 4 Cent pro Liter mehr bezahlen als heute, 2017, 2018 und im letzten Jahr konnte man etwas günstiger bestellen. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass in diesem Jahr erstmals die CO2-Abgabe von rund 8 Cent enthalten ist.