Ölpreise geraten unter Druck – Heizölpreise geben deutlich nach!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern am späten Nachmittag plötzlich deutlich an Wert verloren und starten auch heute morgen mit schwacher Tendenz in den europäisch geprägten Handel. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit schönen Abschlägen eröffnen.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 40,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 38,90 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar deutliche Gewinne verbuchen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1725 US-Dollar gehandelt.

Lange Zeit sah es gestern aus, als würden die Rohölpreise wieder ohne große Veränderung aus dem Handel gehen. Die Kursausschläge hielten sich bis ca. 16 Uhr in sehr engen Grenzen. Dann gaben die Futures im Zuge schwacher Aktienmärkte aber etwas nach und dabei wurde auch immer wieder technische Widerstände durchbrochen, sodass bis zum Schluss ein Minus von rund 1,5 bis 2 Dollar pro Barrel zu Buche stand. Eine explizite Meldung, die diesen doch recht deutlichen Kursrückgang auslöste, gab es nicht.
Stark preisdrückend wirkt aber nach wie vor die Wiederaufnahme der libyschen Ölexporte. Hier geht es schließlich um eine Größenordnung von rund 300.000 Barrel pro Tag, die in nächster Zeit zusätzlich auf den Markt kommen dürften.
An den gestern vermeldeten Konjunkturdaten kann die Schwäche der Ölpreise nicht gelegen haben. Die fielen nämlich durchweg positiv aus. Vor allem das US-Verbrauchervertrauen überraschte mit 101,8 statt den prognostizierten 89,2 Punkten und auch die EU Geschäfts- und Verbraucherstimmung konnte per September mit 91,1 Punkten die Schätzung von 89,5 und den Vormonatswert von 87,7 Zählern deutlich übertreffen.
Nach US-Börsenschluss vermeldete dann das American Petroleum Institute (API) neue Ölbestandsdaten, die gemischt ausgefallen sind. Während bei Rohöl ein unerwarteter leichter Rückgang von 0,8 Millionen Barrel vermeldet wurde, gab es bei Benzin einen Zuwachs von 1,6 Millionen Fass. Bei Heizöl bzw. Diesel gingen die Vorräte um 3,4 Millionen Barrel zurück. Alles in allem können die Zahlen daher leicht bullish, also preistreibend gewertet werden. Eine spürbare Reaktion der Marktteilnehmer war bislang aber nicht zu erkennen.

Am Devisenmarkt konnte der Euro von den guten Konjunkturdaten profitieren und im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne erzielen. Heute Morgen gibt unsere Gemeinschaftswährung wieder etwas nach, aber ein gewisser positiver Effekt auf den heimischen Ölmarkt bleibt.
 
Hier geben die Heizölpreise heute erfreulicherweise weiter nach. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Weiterhin sind die Konditionen für einen Bevorratungskauf nahezu optimal und auch wenn der Tank noch gut gefüllt ist, sollte sich das Nachtanken einer Kleinmenge bei diesen Preisen durchaus lohnen. Vor allem im Hinblick auf die zum Jahreswechsel anstehende CO2-Abgabe und die höhere Mehrwertsteuer. Beide Abgaben verteuern alle Heizöl-Lieferungen im neuen Jahr um rund 9 Cent pro Liter. Da die Lieferzeiten teilweise schon recht lang sind, sollte unbedingt rechtzeitig bestellt werden, um auch noch zuverlässig im alten Jahr beliefert werden zu können.