Ölpreise gleichen Vortagsverluste wieder aus – Heizölpreise ziehen an!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages die Verluste vom Vortag nahezu wieder vollständig wettmachen können und auch heute starten die Futures mit Aufschlägen in den asiatisch geprägten Handel. In Folge ziehen die Heizöl-Notierungen hierzulande ebenfalls deutlich an.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 42,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 40,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1750 US-Dollar gehandelt.

Zum Start in den asiatisch und europäisch geprägten Handel gaben die Rohölpreise gestern zunächst weiter nach. Vor allem die Wiederaufnahme der libyschen Ölexporte und die weiterhin steigenden Zahlen bei den Corona-Infektionen drückten auf die Stimmung der Händler.

In den Mittagsstunden drehte dann der Markt aber und mit steigenden Aktienkursen in den USA ging es auch mit den Öl-Futures immer weiter nach oben.

Dabei gab es recht gute Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, denn hier ist die Zahl der neu geschaffenen Stellen per September um 749.000 angestiegen. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit 650.000 neuen Jobs gerechnet. Auch in Deutschland ging die Arbeitslosenquote per September von 6,4 auf 6,3 Prozent zurück. Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex konnte mit 62,4 Punkten die Analystenschätzung ebenso deutlich übertreffen wie die anstehenden US-Häuserverkäufe. Das US-Bruttoinlandsprodukt ging im zweiten Quartal um 31,4 Prozent zurück, die Prognose lag hier bei minus 31,7 Prozent.

Die um 16.30 Uhr veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) brachten einen Abbau von 2 Millionen Barrel bei Rohöl und 3,2 Millionen Fass bei Destillaten. Lediglich die Benzinvorräte stiegen leicht um 0,7 Millionen Barrel an. Insgesamt wurden die Zahlen somit bullish, also preistreibend gewertet, obwohl die Gesamtnachfrage nach Ölprodukten im Vergleich zur Vorwoche um eine Million Barrel zurückging. Hier gab es aber wohl noch Verschiebungen im Zusammenhang mit dem letzten Hurrikan.

Am Devisenmarkt konnte der Euro in Folge der ingesamt recht guten Konjunkturdaten im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht zulegen. Auch die Hoffnung, dass man sich in den USA bald auf ein neues Corona-Hilfspaket einigen könnte, ließ die Risikobereitschaft der Anleger steigen.
 
Trotz der Währungsgewinne werden die Heizölpreise in Deutschland heute mit deutlichen Aufschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von bis zu knapp einem Cent pro Liter erwarten. Insgesamt setzt sich somit der seit Wochen existenten Seitwärtstrend auf dem nach wie vor äußerst attraktiven Niveau fort. Es kann weiterhin uneingeschränkt zum Kauf geraten werden, denn aus den Erfahrungen der letzten Jahre ziehen die Notierungen zum Winter hin eher leicht an.