Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind am Freitag zum Start in den europäisch geprägten Handel erneut unter Druck geraten, konnten sich im Laufe des Tages aber wieder erholen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen heute nur wenig verändert in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 75,35 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung April kostet zur Stunde 770 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0765 Dollar gehandelt.
Der Ölmarkt kann sich derzeit nicht der nervösen Stimmung an den Finanzmärkten entziehen. Am Freitag ging es im frühen europäischen Handel mit den Aktienkursen wieder steil nach unten, was sich auch auf die Rohölpreise auswirkte. Erst als sich Kurse in Frankfurt, London und Paris wieder stabilisieren konnten, legte auch der Ölkomplex wieder zu.
Unterstützt wurde die Aufwärtsbewegung erneut von den Streiks in Frankreich und auch einem möglichen Arbeitskampf in der Nordseeölförderung. Außerdem gab es einen deutlichen Rückgang bei den Ölprodukten in den USA.
Belastend wirkten hingegen die Tatsache, dass die US-Regierung derzeit wohl kein Auffüllen der strategischen Ölreserven plant und die Förderkürzungen Russlands wohl etwas geringer ausfallen werden, wie dies ursprünglich erwartet worden war.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche erstmals seit Mitte Februar wieder angestiegen und zwar um 4 auf nun 593 Einheiten.
Entscheidend für den weiteren Verlauf am Ölmarkt wird in dieser Woche sicherlich sein, ob die Finanzmärkten wieder zur Ruhe kommen, oder neue Turbulenzen drohen.
Am Devisenmarkt fiel der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück. Der Greenback war als sicherer Hafen wieder einmal mehr den je gefragt. Außerdem fiel der EU-Einkaufsmanagerindex aus der Industrie mit 47,1 statt der erwarteten 49 Zähler schwächer aus als erwartet. Gute Zahlen aus dem Dienstleistungssektor konnten dies anscheinend nicht aufwiegen.
Trotz der erneuten Währungsverluste werden die Heizölpreise zum Start in die neue Handelswoche auf dem niedrigsten Niveau seit deutlich über einem Jahr bleiben, eventuell sogar neue Tiefstände markieren. Denn geht es nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen, ist mit Abschlägen von bis zu einem halben Cent pro Liter zu rechnen. Allerdings muss in diesem nervösen Börsenumfeld jederzeit mit einem Richtungswechsel gerechnet werden. Wer ans bestellen denkt, sollte derzeit die Märkte gut im Auge behalten.