Ölpreise heute morgen von China-Zahlen gestützt – Heizölpreise wenig verändert auf Jahrestief!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben zum Wochenstart teilweise deutliche Verluste hinnehmen müssen, werden heute Morgen aber von überraschend guten Konjunkturdaten aus China gestützt. In Folge starten die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach stabil, bestenfalls mit weiteren leichten Abschlägen in den Handel.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 85,10 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Mai kostet zur Stunde 760 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,0940 Dollar gehandelt.

Die in den letzten Wochen und Monaten zurückgehende globale Nachfrage nach Dieselkraftstoff hat bei den Ölhändlern neue Sorgen vor einer schwachen Konjunkturentwicklung hervorgerufen. Diesel wird ja vor allem in der Bauwirtschaft und im Verkehrssektor benötigt.
Heute Morgen wurden diese aber zumindest teilweise wieder beiseite geräumt, denn aus China kamen überraschend gute Konjunkturdaten. Hier ist das Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Monaten des Jahres um 4,5 Prozent angestiegen, erwartet wurde lediglich ein Plus von 4 Prozent, nach 2,9 Prozent im Vorquartal. Die Einzelhandelsumsätze haben sogar um 10,6 Prozent zugelegt, hier lag die Prognose lediglich bei einem Plus von 7,4 Prozent. Auch die Industrieproduktion ist mit 3,9 Prozent deutlich stärker als im vierten Quartal des letzten Jahres gestiegen, hier wurde die Erwartung von 4 Prozent aber leicht verfehlt.
Alles in allem verdeutlichen die Zahlen, dass die Ölnachfrage aus Asien – auch Indien ist wieder klar auf Wachstumskurs und mittlerweile das bevölkerungsreichste Land der Welt- in nächster Zeit weiter zunehmen und sich in Folge die globale Versorgungslage wieder verschlechtern wird.
Vor allem dann, wenn die Ölexporte aus dem Kurdengebiet nicht bald wieder anlaufen und sich sich die aktuellen Probleme in Nigeria verfestigen sollten. Gestern hat der Ölkonzern Exxon Mobil aufgrund von Arbeitsniederlegungen Force Majeure an mehren Ölterminals erklärt und sich somit aufgrund „höhere Gewalt“ von Lieferverpflichtungen entbunden

Am Devisenmarkt musste der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar auch gestern wieder Verluste hinnehmen. Ein mögliches Ende der Zinsanhebungen in den USA ist mittlerweile wohl vollständig eingepreist, sodass Szenarien die in die andere Richtung gehen könnten, eher den Dollar wieder stützen. Heute warten die Markteilnehmer auf neue Zahlen zum ZEW Konjunkturerwartungsindex.

Die Heizölpreise haben gestern wie erwartet nachgegeben und stehen mittlerweile auf dem tiefsten Niveau seit deutlich über einem Jahr. Auch heute könnte es bestenfalls nochmals etwas nach unten gehen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht, trotz der weiteren Währungsverluste, ein Minus von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Viele Ölheizer nutzten in diesen Tagen das sehr attraktive Preisniveau um bereits jetzt für den nächsten Winter vorzusorgen.