Ölpreise legen zu – Heizöl-Nachfrage zieht an!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern mit dem Start in den europäisch geprägten Handel kehrt gemacht und im Tagesverlauf deutliche Gewinne verbuchen können. In Folge legen die Heizöl-Notierungen zu und die Nachfrage zieht dabei spürbar an.

Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 45,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 42,50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1810 US-Dollar gehandelt.

Sah es gestern am Morgen noch so aus, als könnten die Rohölpreise den Abwärtstrend vom Freitag wieder aufnehmen und so entsprechend günstige Vorgaben für den heimischen Heizöl-Markt liefern, drehten die Kurse mit Handelsstart in Europa deutlich ins Plus. Neben der Hurrikan-Bedrohung der Ölanlagen im Golf von Mexiko lieferten auch die stark steigenden Aktienmärkte entsprechend bullishe Impulse.
Angetrieben wurden Dax und Co. von der Hoffnung auf neue Möglichkeiten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Zum einen erwägt die US-Regierung das Zulassungsverfahren des Pharma-Konzerns AstraZeneca bei der Impfstoffentwicklung zu beschleunigen, zum anderen wurde eine Notfallgenehmigung erteilt, Covid-19-Erkrankten mit Blutplasma zu behandeln, das entsprechende Antikörper enthält.
Außerdem rechnen die Analysten mit einem weiteren Rückgang der US-Ölbestände. Bereits in den vergangenen vier Wochen nahmen die Vorräte kontinuierlich ab.
Ansonsten gab es gestern kaum neue Markt bewegende Meldungen. Die Händler warten auf die API-Daten, die heute Abend nach Börsenschluss vermeldet werden. Morgen am Nachmittag folgen dann die Zahlen des Department of Energy.
Etwas besser als erwartet fiel das deutsche Inlandsprodukt für das zweite Quartal aus. Auf Jahressicht wurde ein Minus von 11,3 Prozent vermeldet, während die Erwartung bei minus 11,7 Prozent lag.

Am Devisenmarkt hat sich diese Meldung bislang noch nicht ausgewirkt. Hier warten die Marktteilnehmer wohl auf den am Vormittag erwarteten Ifo-Geschäftsklimaindex, der Aufschluss über die künftige wirtschaftliche Entwicklung geben soll. Gestern konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar zwischenzeitlich schöne Gewinne verbuchen, fiel gegen Handelsschluss dann aber wieder zurück.
 
Die Heizölpreise hierzulande drehten bereits gestern Vormittag nach oben und ziehen wohl auch heute wieder an. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu knapp einen halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage zieht dabei deutlich an. Gestern gab es das größte Bestellaufkommen seit Anfang Juli und mit dem Ende der Ferien und den vorhergesagten kühleren Temperaturen dürfte sich dieser Trend in nächster Zeit fortsetzen, zumal die CO2-Abgabe und die höhere Mehrwertsteuer Heizöllieferungen im neuen Jahr deutlich verteuern wird.