Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag vom Schwächeanfall der Vortage etwas erholen können und sind mit einem dicken Plus auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. Heute Morgen können die Futures dieses Niveau bislang halten, sodass die Heizöl-Notierungen mit Aufschlägen in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 82,90 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung April kostet zur Stunde 819 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0720 Dollar gehandelt.
Mit der Sorge über weiter kräftig steigenden Zinsen in den USA, haben die Rohölpreise in der letzten Woche deutlich nachgeben, was am Freitag zumindest teilweise wieder korrigiert wurde.
Auslöser für den Anstieg waren zum einen weniger stark gestiegene US-Stundenlöhne und eine höhere Arbeitslosenquote von 3,6 statt wie erwartet 3,4 Prozent, zum anderen die Pleite der Silicon Valley Bank. Mittlerweile haben die US-Bankenaufseher auch noch die New Yorker Signature Bank geschlossen.
Diese neuen Ereignisse sorgen dafür, dass es bezüglich der künftigen Zinspolitik der US-Notenbank wohl einer Neueinschätzung bedarf. Die Großbank Goldman Sachs rechnet zum Beispiel nicht mehr damit, dass die Fed die Zinsen bei der nächsten Sitzung in gut einer Woche anheben wird. Am Ölmarkt sorgt dies für steigende Notierungen, es gibt aber auch noch weitere bullishe, also preistreibende Faktoren. Vor allem die Streiks in Frankreich sorgen dafür, dass die Versorgungslage in Mitteleuropa wieder zunehmend schlechter wird, was sich schon in deutlich gestiegenen Gasölpreisen niedergeschlagen hat.
Zudem ist die Zahl der aktiven US-Bohranlagen in der vergangenen Woche weiter, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie zuletzt, zurückgegangen. Derzeit sind 590 Anlagen gemeldet, zwei weniger als in der Vorwoche.
Auch am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen. Natürlich haben sich auch hier die Banken-Pleiten in den USA gravierend ausgewirkt. Unsere Gemeinschaftswährung konnte auf den höchsten Stand seit rund vier Wochen ansteigen, da die Zinsdifferenz zum Dollarraum künftig geringer ausfallen dürfte, als dies noch vor weniger Tagen erwartet wurde.
Trotz der deutlichen Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande mit Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von ein bis zwei Cent pro Liter erwarten. Die in der letzten Woche deutlich gefallenen Notierungen haben sich belebend auf die Nachfrage ausgewirkt. Das Preisniveau kann in Anbetracht der Lage auf den Energiemärkten weiterhin als durchaus attraktiv bezeichnet werden.