Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages den höchsten Stand seit rund eineinhalb Monaten erreicht. Da heute Morgen im asiatischen Handel aber leichte Gewinnmitnahmen einsetzen, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach nur wenig verändert in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 68,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde gut 64,50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2115 US-Dollar gehandelt.
In Erwartung, dass die Ölnachfrage bald auch in Europa wieder deutlich anziehen wird, starteten die Rohölpreise gestern mit kräftigen Aufschlägen in den Handel hierzulande.
Betätigt wurde dies von guten Konjunkturdaten aus der EU, wo die Geschäfts- und Verbraucherstimmung per April von 100,9 auf 110,3 Punkte zulegen konnte. Erwartet wurde lediglich ein Wert von 102,2 Zählern.
Auch in den USA geht es weiter bergauf. Das Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal legte hier um 6,3 Prozent zu und lag ebenfalls über der Analystenprognose. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ging im Vergleich zur Vorwoche aber nur leicht auf 553.000 zurück.
Solide Zahlen kommen heute Morgen auch aus China, wo die Einkaufsmangerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor per April deutlich über 50 Punkte liegen was signalisiert, dass die Wirtschaft auf Wachstumskurs ist.
Sorge bereitet den Anlegern aber weiterhin die Corona-Lage in Indien. Die Zahl der Neuinfektionen lag gestern bei knapp 390.000 wobei Experten davon ausgehen, dass die Dunkelziffer noch weitaus höher ist.
Insgesamt kann die Lage am Ölmarkt aber als vorsichtig optimistisch beschrieben werden, was sich in nächster Zeit durchaus in weiter steigenden Notierungen niederschlagen könnte. Gestern wurde zwischenzeitlich der höchste Stand seit Mitte März erreicht.
Am Devisenmarkt blieben die Kursausschläge auch gestern wieder recht gering. Der Euro hangelte sich den ganzen Tag über knapp über der 1,21-Dollar-Marke entlang. Heute könnte etwas mehr Bewegung in den Handel kommen, denn es stehen zahlreiche wichtige Konjunkturdaten aus Ländern der EU und auch aus Übersee zur Veröffentlichung an.
Die Heizölpreise hierzulande werden weitgehend unverändert in den letzten Handelstag der Woche und auch des Monats gehen. Der April war, klammert man das Ausnahmejahr 2020 aus, ein durchaus normaler Monat mit wenig Kursbewegung und durchschnittlicher Nachfrage. Diese könnte auch noch in den nächsten zwei bis drei Monaten verhalten ausfallen, falls es keine größeren Preiskapriolen gibt. Im zweiten Halbjahr dürfte es dann einen starken Nachholeffekt geben, was auch die Preise weiter nach oben treiben könnte. Wer auf der sicheren Seite stehen will, sollte daher schon in nächster Zeit bestellen. Das Preisniveau ist durchaus attraktiv!