Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern mit massiven Verlusten in den asiatisch und europäisch geprägten Handel gestartet. In den Mittagsstunden konnten sich die Futures aber erholen und bis Börsenschluss sogar anziehen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen heute nur wenig verändert auf Jahrestiefstand in den Tag starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 73,10 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung April kostet zur Stunde 765 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0710 Dollar gehandelt.
Nach dem kräftigen Kursrückgang in der Vorwoche, sah es gestern am Morgen ganz danach aus, als gehe es mit dem Ölkomplex im unverminderten Tempo weiter nach unten. Kurz vor Erreichen der 70-Dollar-Marke (Brent) machten die Rohölpreise aber kehrt, unterstützt durch anziehende Aktienkurse. Die Übernahme der Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS wirkte schlussendlich doch beruhigend auf die Börsianer und ließ wieder etwas mehr Vertrauen in die Märkte zurückkehren.
Außerdem sorgen die Streiks in Frankreich für Probleme. Zwar geht dadurch der Bedarf an Rohöl kurzfristig zurück, gleichzeitig könnten aber Kraftstoffe und Heizöl bald knapp werden. Auch in Großbritannien kündigt sich ein Arbeitskampf bei den Ölarbeitern im Offshore-Bereich an.
In dieser Woche sind die Blicke aber zunächst auf die US-Notenbank gerichtet, die sich am morgigen Mittwoch trifft, um über eine mögliche weitere Anhebung des Leitzins zu beraten. Diese gilt angesichts der jüngsten Turbulenzen im Banken-Sektor derzeit nicht mehr als sicher. Es wird spannend!
Außerdem warten die Ölhändler natürlich auf neue Zahlen zu den US-Ölbeständen, die heute Abend vom American Petroleum Institute (API) und morgen Nachmittag vom Department of Energy (DOE) veröffentlicht werden.
Auch am Devisenmarkt konnte der Euro gestern im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar doch noch zulegen. Zum Start in den Handel sah es danach aus, als würde die Übernahme der Credit Suisse durch UBS unsere Gemeinschaftswährung sogar belasten. Insgesamt wurde der Deal aber überwiegend dann doch positiv bewertet und die Marktteilnehmer wechselten auf die Käuferseite.
Insgesamt recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute stabil, regional eventuell auch mit leichten Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von einem halben bis einem Cent erwarten, erste Preistendenzen deuten eher auf weitergereichte Rückgänge hin. Insgesamt bleiben die Notierungen auf dem niedrigsten Stand seit über einem Jahr und bieten eine sehr gute Gelegenheit, sich bereits jetzt für den nächsten Winter zu bevorraten.