Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im Laufe des Freitagnachmittags leider wieder deutliche Gewinne verbuchen können und auch heute Morgen geht es weiter, auf den höchsten Stand seit Januar letzten Jahres, nach oben. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit kräftigen Aufschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 63,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 60,75 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2135 US-Dollar gehandelt.
Sah es am Freitagvormittag noch danach aus, als könnten die Rohölpreise zum Wochenende hin, aufgrund eher schwacher US-Arbeitsmarktdaten und der insgesamt doch preisdrückend zu wertenden Monatsreports, nochmals unter Duck geraten, passierte am Nachmittag überraschenderweise das Gegenteil.
Die Futures durchbrachen gleich reihenweise technische Wiederstände und legten binnen zwei Stunden um rund zwei US-Dollar pro Barrel zu. Auslöser war wohl ein Bericht der Bank of Amerika, in dem in den nächsten drei Jahren mit einem sehr starken Nachfragewachstum von 9,5 Millionen Barrel pro Tag gerechnet wird. Sollten sich diese Erwartungen erfüllen, wäre das das stärkste Wachstum seit den 70er-Jahren.
Außerdem haben sich die Spannungen zwischen Saudi-Arabien und den vom Iran unterstützen Houthi-Rebellen wieder verschärft und es gab wohl am Wochenende neue Drohnenangriffe. Zwar wurde hierbei keine Ölanlage getroffen, doch die Sorge davor hat für zusätzliche Käufe am Markt gesorgt.
Zu guter Letzt gibt es derzeit auch noch eine extreme Kältewelle in weiten Teilen der USA und Kanadas, die den Ölverbrauch dort massiv in die Höhe treibt.
Weiter nach oben gegangen ist laut Baker Hughes die Zahl der aktiven US-Bohranlagen. Im Vergleich zur Vorwoche wurde hier ein Plus von 7 auf nun 306 Einheiten vermeldet. Dies ist der höchste Stand seit Ende April letzten Jahres.
Am Devisenmarkt fiel der Euro im Vergleich zum US-Dollar im Laufe des Tages immer weiter zurück und durchbrach dabei kurzzeitig sogar die 1,21-Dollar-Marke. Mit einem enttäuschend ausgefallen US-Verbrauchervertrauen konnte sich unsere Gemeinschaftswährung aber wieder etwas erholen und heute Morgen folgen bislang weitere Gewinne.
Die Heizölpreise hierzulande werden heute leider trotzdem mit deutlichen Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Somit ist allein in den ersten zwei Februarwochen ein Anstieg um knapp 15 Prozent zu beklagen. Entsprechend geht auch die Nachfrage, trotz der immer noch sehr tiefen Temperaturen, wieder zurück. Es bestellt derzeit nur wer muss, obwohl die Notierungen in etwa auf dem Niveau der letzten Jahre liegen. Nach dem deutlichen Anstieg der letzten Wochen und Monate werden diese subjektiv aber eher als zu hoch empfunden.