Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben bislang einen schwachen Wochenstart erwischt, nachdem die Futures bereits seit Monatsmitte unter Druck stehen. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande ihren Abwärtstrend aller Voraussicht nach fortsetzen und ein neues Jahrestief markieren können.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 80,60 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Mai kostet zur Stunde 715 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0980 Dollar gehandelt.
Obwohl am Ölmarkt die Fundamentaldaten nach wie vor für eher steigende Rohölpreise sprechen würden, bleiben die Futures auch zum Start in die neue Handelswoche weiter unter Druck. Einzig mögliche Erklärung ist die Sorge vor einer sich weiter abschwächenden globalen Konjunkturentwicklung in in Folge einer zurückgehenden Ölnachfrage.
Konkrete Zahlen, die diese Entwicklung untermauern würden, gibt es bislang aber nicht. Im Gegenteil, vor allem in China und Indien, also den zweit- und drittgrößten Ölverbrauchern der Welt, stieg der Ölbedarf zuletzt deutlich an.
Auf der anderen Seite gibt es verschiedene Faktoren, die künftig ein eher rückläufiges Angebot erwarten lassen. Zum einen natürlich die geplante Förderkürzung der OPEC+ Staaten, aber auch die Lieferausfälle aus dem Kurdengebiet, die Probleme in Nigeria und immer neue Streiks in Europa.
Auch die am Freitag vermeldeten Konjunkturdaten fielen überwiegend positiv aus. Die Einkaufsmanager in Europa und in den USA erwarten vor allem im Dienstleistungssektor eine Verbesserung, nur der EU-Index für das verarbeitenden Gewerbe verfehlte per April mit 45,5 Punkten die Erwartung von 48 Zählern deutlich.
Die Zahl der aktiven US-Bohrlanlagen ist in der vergangenen Woche um 3 auf nun 591 Einheiten leicht angestiegen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag zulegen und wurde auf dem Weg nach oben nur kurzzeitig von den guten US-Konjunkturdaten gebremst. Heute Morgen zeigen die Kurspfeile für unsere Gemeinschaftswährung aber bislang nach unten. Einen Richtungswechsel könnte heute der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex bringen, der gegen 10 Uhr veröffentlicht wird.
Insgesamt stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit über 14 Monate notieren. Heute sollte es, geht es nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen, weiter leicht um rund einen halben Cent pro Liter nach unten gehen. Die derzeit also sehr attraktiven Kurse haben das Bestellaufkommen zuletzt deutlich steigen lassen, sodass sich dies mittlerweile auch wieder auf die Lieferzeiten auswirkt. Dies dürfte aber um diese Jahreszeit für die meisten Ölheizer nicht relevant sein und in Punkte Preissicherheit zählt ja das Bestelldatum, unabhängig wann geliefert wird.