Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern am späten Nachmittag deutlich nachgegeben und sind auf Tagestiefstand aus dem Handel gegangen. Auch heute Morgen bleiben die Futures auf diesem Niveau, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach ihren Abwärtstrend fortsetzen können.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 95,40 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung November kostet zur Stunde 1.040 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar erneut Gewinne verbuchen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0060 Dollar gehandelt.
Nachdem am Rohölmarkt zuletzt eher wieder die Sorge vor einem Rückgang des Angebots breit gemacht haben und die Brent-Futures bis knapp 100 Dollar angestiegen sind, gab es hier gestern einen deutlichen Rücksetzer, dem sich auch die Gasölpreise nicht entziehen konnten.
Auslöser waren wohl der Monatsbericht der Energy Information Administration (EIA), in dem die Schätzung zum globalen Ölverbrauch für nächstes Jahr weiter leicht zurückgenommen wurde. Bei den Beständen der OECD-Ländern gab es für 2022 und 2023 eine Korrektur nach oben.
Bereits zuvor hatte Indien erneut klar gemacht, dass es sich an einem möglichen Preisdeckel auf russisches Öl beteiligen wird, was ebenfalls ein leicht preisdrückender Faktor war.
Nach Handelsschluss in den USA veröffentlichte dann das American Petroleum Institute (API) einen überraschenden Anstieg der Rohöl- und der Benzinbestände, was zumindest dafür sorgt, dass der Ölkomplex auch heute zum Start in den europäisch geprägten Handel auf gedrücktem Niveau bleibt.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar gestern wieder schöne Gewinne erzielen und deutlich über der Parität aus dem Handel gehen. Dabei gab es kaum neue Markt beeinflussende Impulse. Derzeit blicken die Marktteilnehmer auf den Ausgang der Zwischenwahlen in den USA.
Die Heizölpreise hierzulande kennen weiterhin nur eine Richtung und die ist erfreulicherweise nach unten. Auch heute sind nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen wieder Abschläge in einer Größenordnung von ein bis zwei Cent zu erwarten, sodass die Notierungen mittlerweile auf das niedrigsten Niveau seit Anfang Juni gefallen sind. Seit diesem Zeitpunkt sind die Gasölpreise um gut 6 Prozent gestiegen, die Heizöl-Notierungen aber in etwa um den gleichen Wert gefallen. Auch in nächster Zeit könnte sich die seit Kriegsbeginn auseinandergegangen Schere, vor allem zwischen den Rohöl und Gasöl hier weiter schließen, was sich weiterhin positiv auf unsere Heizölpreise auswirken sollte.