Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern zunächst deutlich zugelegt, mit Eröffnung des US-Handels dann aber wieder an Wert verloren und starten heute in etwa auf dem Niveau von gestern Morgen. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen ihren Seitwärtstrend der letzten Wochen aller Voraussicht nach weiter fortsetzen.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 63,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 59,90 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1895 US-Dollar gehandelt.
Gestern sah es am Morgen zunächst aus als würden die Rohölpreise wieder etwas stärker unter Druck geraten. Im asiatischen und frühen europäischen Handel gaben die Notierungen deutlich nach. Um Punkt 10 Uhr setzten dann aber wohl technisch motivierte Käufe ein und diese trieben die Futures bis zum Nachmittag um rund zwei Dollar pro Barrel nach oben.
Gestützt wurde diese Entwicklung auch von neuen Unruhen bzw. Unsicherheiten im Nahen Osten. Neben einem angeblichen Sabotageakt an der Atomanlage Natan, für die Irans Außenminister Zarif Israel verantwortlich macht, gibt es auch wieder Sorgen um die saudische Ölversorgung. Die jemenitischen Houthi-Rebellen ließen verlauten, dass bei den jüngsten Drohnenangriffen auch Raffinerien ein Ziel gewesen seien.
Mit schwach startenden US-Aktienmärkten fielen dann aber auch die Ölpreise am Nachmittag wieder zurück, zumal es keine neuen Markt beeinflussenden Meldungen gab.
Erst nach Börsenschluss vermeldete die Energy Information Administration (EIA) ihren monatlichen Produktionsbericht, indem prognostiziert wird, dass die US-Schieferölproduktion im Mai etwas steigen soll. Gleichzeitig wurde auch konstatiert, dass die Zahl der angebohrten, aber noch nicht fertig erschlossenen Ölquellen um 177 Einheiten zurückgegangen ist.
Insgesamt dürfte sich dies ausgleichen und keine großen Auswirkungen auf das Handelsgeschehen heute haben. Die Marktteilnehmer warten vielmehr auf aktuelle Zahlen zu den US-Ölbeständen, die heute Abend nach Börsenschluss durch das American Petroleum Institute (API) und morgen Nachmittag durch das Department of Energy (DOE) vermeldet werden.
Am Devisenmarkt tat sich gestern nicht viel. Der Euro konnte im Vergleich zum US-Dollar zwischenzeitlich leichte Gewinne verbuchen, obwohl die Mehrzahl der Analysten den „Greenback“ in nächster Zeit wesentlich stärker einschätzen. Heute Morgen geht es mit unserer Gemeinschaftswährung dann auch schon wieder leicht nach unten.
Insgesamt also wieder recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise nun seit drei Wochen wie an der Schnur gezogen seitwärts laufen. Auch heute sind nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen nur minimale Aufschläge von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich trotz der weiterhin recht kühlen Temperaturen wieder etwas abgeschwächt. Wir bleiben bei der Einschätzung, dass das aktuelle Preisniveau gerade für sicherheitsorientierte Verbraucher eine gute Kaufgelegenheit bietet.