Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern den dritten Tag in Folge Gewinne verbuchen können, nachdem die Ölbestände in den USA auch in dieser Woche weiter gefallen sind. In Folge geht es leider auch mit den Heizöl-Notierungen hierzulande weiter nach oben.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 72 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde geanu 68 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1765 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die Rohölpreise bereits zum Start in die neue Handelswoche deutlich zulegen konnten, ging es auch gestern nochmals nach oben, auf den mittlerweile höchsten Stand seit gut drei Wochen.
Neben der neuen Situation, dass das Corona-Virus in China nun wieder unter Kontrolle zu sein scheint und das Verkehrsaufkommen dort wieder stiegt und die Atomverhandlungen mit der Iran auch weiterhin auf Eis liegen, treiben derzeit die immer weiter zurückgehenden Ölbestände in den USA die Futures nach oben.
Bereits am Dienstagabend vermeldete das American Petroleum Institute (API) nach Börsenschluss einen Rückgang der Vorräte um in Summe rund drei Millionen Barrel, gestern gab es dann die viel beachteten Zahlen des Department of Energy (DOE).
Auch hier wurde ein Abbau von in Summe knapp fünf Millionen Fass ermittelt, zudem stieg die Gesamtnachfrage nochmal auf 21,8 Millionen Barrel pro Tag an. Somit ist hier fast der Vergleichswert von August 2019, also noch vor der Corona-Krise, erreicht. Die Ölförderung lag wie in der Vorwoche bei rund 11,4 Millionen Barrel pro Tag.
Insgesamt liegen die Ölbestände in den USA mittlerweile auf dem niedrigsten Niveau seit Mai 2019.
Ansonsten gab es gestern wieder eher gemischt ausgefallene Konjunkturdaten. Der Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland erreichte per August lediglich 99,4 statt der erwarteten 100,4 Punkte, der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ging per Juli hingegen etwas schwächer zurück als prognostiziert.
Heute Morgen erreicht uns ein weiter zurückgehender GfK-Konsumklimaindex für den Monat September.
Am Devisenmarkt gab es im Vorfeld des am Wochenende stattfinden jährlichen Treffens internationaler Notenbanker in Jackson Hole/USA erneut keine großen Bewegungen. Der Euro konnte sich im Vergleich zum US-Dollar trotz der eher schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland weiter leicht erholen und dabei wohl von der allgemein wieder etwas höheren Risikobereitschaft der Anleger profitieren.
Trotz der leichten Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande heute aller Voraussicht nach mit weiteren Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Der Anstieg der letzten Tage hat dabei auch wieder etwas auf die Stimmung der Verbraucher gedrückt, wenngleich das Bestellaufkommen im Vergleich zu den letzten Wochen immer noch auf einem recht hohen Niveau liegt. Dies ist angesichts des frühen Herbsteinbruches auch wenig verwunderlich.