Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern keine größeren Kursbewegungen vollzogen, obwohl das Department of Energy (DOE) neue US-Ölbestände vermeldet hat. Dank leichter Währungsgewinne werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute mit leichten Abschlägen in den Handel starten.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ weiterhin bei 42,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde knapp 40 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar leichte Gewinne erzielen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1770 US-Dollar gehandelt.
Zum Start in die neue Handelswoche hatten die Rohölpreise deutliche Aufschläge erzielt, was im Wesentlichen am Ölarbeiterstreik in Norwegen und den Hurrikan-bedingten Förderausfällen im Golf von Mexiko gelegen ist.
Gestern konzentrierten sich die Marktteilnehmer hauptsächlich auf die neuen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die aber keine richtungsweisende Wirkung entfachen konnten. Die Bestandsveränderungen fielen ingesamt recht gering aus und bestätigten in etwa die API-Zahlen vom Vortag. Die US-Ölproduktion stieg im Vergleich zur Vorwoche um 0,3 auf 11 Millionen Barrel pro Tag an, dafür nahm aber auch die Gesamtnachfrage um 0,9 auf 18,3 Millionen Fass pro Tag zu.
Allgemein sind die Zahlen aber weiterhin stark durch die Hurrikan-Saison beeinträchtigt und es gibt hier immer wieder Verschiebungen.
Derzeit zieht Tropensturm „Delta“ der zwischenzeitlich die Hurrikan-Stufe 4 erreicht hat, an der Ostküste Mexikos vorbei und nimmt im weiteren Verlauf Kurs auf die US-Offshore-Ölanlagen im Golf von Mexiko, vor den Küsten der Bundesstaaten Texas und Louisiana. Mittlerweile wurde in diesem Gebiet rund 80 Prozent der Ölproduktion eingestellt, was in etwa einer tägliche Mindermenge von rund 1,5 Millionen Barrel entspricht.
Am Devisenmarkt konnte der Euro seine tags zuvor erlittenen Verluste im Vergleich zum US-Dollar wieder wettmachen. US-Präsident Trump, der am Dienstag die Gespräche über ein neues US-Corona-Hilfspaket für gescheitert erklärt hatte, stellte im Falle seines Wahlsieges sofort eine großes Konjunkturpaket in Aussicht und zeigte sich zudem offen für einzelne autarke Programme. Außerdem geht aus dem jüngsten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank hervor, dass die Fed die sehr lockere Geldpolitik bis auf Weiteres beibehalten wird. Beides stütze unsere Gemeinschaftswährung.
Die Heizölpreise hierzulande werden heute aller Voraussicht nach etwas nachgeben, nachdem es in dieser Woche bislang ja kräftig nach oben gegangen ist. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Allgemein ist damit zu rechnen, dass die Notierungen in den nächsten Wochen und Monaten weiter leicht nach oben tendierten werden, so wie dies auch in den letzten Jahren meist der Fall war. Nur im letzten Jahr ging es im Oktober leicht nach unten. Man sollte mit der Bestellung also nicht mehr warten, zumal ja zum 1. Januar die geplante CO2-Abgabe und die höhere Mehrwertsteuer den Preis voraussichtlich um rund 9 Cent pro Liter verteuern. Nur wer die Lieferung noch im alten Jahr in Empfang nehmen kann, spart sich diesen Aufschlag.