Ölpreise nach DOE-Daten weicher – Heizölpreise geben nach!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach Bekanntgabe der Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) nachgegeben. Auch heute Morgen sind in Asien bislang weitere leichte Verluste zu beobachten, sodass die Heizöl-Notierungen ebenfalls mit Abschlägen in den Handel starten werden.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 71,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 69,45 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2160 US-Dollar gehandelt.

Die Unsicherheiten, die es nach wie vor bei den Verhandlungen zum Atom-Abkommen mit dem Iran zu geben scheint, haben die Rohölpreise zum Wochenstart weiter anziehen lassen, obwohl es ansonsten eher preisdrückenden Meldungen gab.

So sieht die Energy Informationen Administration (EIA) in ihrem jüngsten Monatsbericht eine deutliche Verbesserung der Versorgungslage und auch die Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) brachten überraschend deutliche Aufbauten bei den Produkten.

Entsprechend war die Spannung gestern vor der Veröffentlichung der DOE-Zahlen groß.

Die Rohölbestände gingen zwar auch hier im Vergleich zur Vorwoche unerwartet deutlich um 5,2 Millionen Barrel zurück, aber dafür gab es einen noch stärkeren Zuwachs bei den Produkten. Die Vorräte an Heizöl bzw. Diesel stiegen um 4,4 Millionen Fass, bei Benzin gab es sogar ein Plus von 7 Millionen Barrel.

Kein Wunder, denn die Gesamtnachfrage fiel völlig überraschend um 1,4 auf 17,7 Millionen Barrel zurück und lag damit nur geringfügig über der des letzten Jahres. Im Jahr 2019 wurde im gleichen Zeitraum gut 21 Millionen Barrel pro Tag verbraucht. Eine um 0,2 Million Barrel pro Tag gestiegene Ölproduktion vervollständigte dann die eindeutig bearishe, also preisdrückende Wirkung der Zahlen und der Ölkomplex gab entsprechend nach.

Zudem zeigten sich auch die US-Aktienmärkte von der schwachen Seite, was den Druck auf die Ölpreise noch etwas erhöhte. Größeren Verkaufsdruck gab es aber nicht.

Heute warten die Marktteilnehmer auf den Monatsbericht der OPEC.


Am Devisenmarkt war gestern wieder ein recht ruhiger Handel zu beobachten, bei dem es zu keinen größeren Schwankungen im Wechselkurs zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar gekommen ist. Heute fokusieren sich die Händler sicherlich auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank und auf neue Inflationsdaten aus den USA.

Die Heizölpreise hierzulande werden erfreulicherweise mit leichten bis moderaten Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Auch wenn der globale Ölmarkt gestern leicht zur Schwäche neigte, ist eine Trendwende weiterhin nicht in Sicht und kleine Kursrücksetzer sollten daher konsequent zur Bevorratung genutzt werden. Im zweiten Jahr ist mit einem deutlichen Anstieg der Inlandsnachfrage zu rechnen!