Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach einem schwachen Börsen-Start an der Wall-Street deutlich nachgegeben und tendieren auch heute Morgen im asiatisch geprägten Handel weiter nach unten. In Folge werden die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach erstmals seit längerem wieder mit schönen Abschlägen starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 77,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 73,90 Dollar. Der Euro bleibt im Vergleich zum US-Dollar schwach und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1685 US-Dollar gehandelt.
Nach dem kräftigen Anstieg der Rohölpreise in den letzten Wochen gab es gestern die schon lange ersehnten und mittlerweile auch fälligen Gewinnmitnahmen, noch bevor die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) veröffentlicht wurden.
Zuvor zogen die Futures aber nochmals kräftig an und die Brent-Kontrakte durchbrachen sogar die 80-Dollar-Marke deutlich. Mit zunehmendem Verkaufsdruck an den Aktienmärkten und technischen Verkaufssignalen ging es dann aber mit Eröffnung des US-Handels deutlich nach unten, begleitet von nicht unbedingt überzeugenden Konjunkturdaten.
Der Richmond Fed Herstellungsindex wurde per September mit minus 3 statt wie erwartet plus 9 Punkten veröffentlicht, das Verbrauchervertrauen Conference Board fiel von 115,2 im Vormonat auf 109,3 Zähler zurück.
Nach Börsenschluss gab es dann die mit Spannung erwarteten API-Ölbetandsdaten, die ebenfalls bearish, also preisdrückend ausgefallen sind. In Summe wure ein Aufbau von über 10 Millionen Barrel vermeldet, während die Analysten sogar mit einem weiteren Rückgang gerechnet hatten. Entsprechend zeigen sich die Ölpreise auch heute Morgen eher von der schwachen Seite.
Die meisten Marktexperten sind sich aber einig, dass es sich hier lediglich um eine kleine Korrektur handelt. Die fundamentalen Rahmenbedingungen lassen derzeit leider keine Trendwende zu.
Für diese könnte derzeit wohl einzig und allein die OPEC+ Gruppe sorgen, indem diese die Fördermengen außerplanmäßig zusätzlich ausgeweiten würde. Heute tagt das Joint Technical Committee (JTC) der Vereinigung, um hierzu Zahlenmaterial und Vorschläge aufzubereiten. Am kommenden Montag findet dann die Hauptversammlung statt.
Am Devisenmarkt notiert der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiterhin auf dem niedrigsten Niveau der letzten Monate. Der unerwartet leichte Anstieg beim deutschen GfK Konsumklimaindex wurde von den Händlern kaum zur Kenntnis genommen. Heute blicken die Marktteilnehmer auf eine Diskussionsrunde im Rahmen einer EZB-Konferenz, an der die Chefs der vier größten und einflussreichsten Notenbanken teilnehmen werden.
Endlich geben die Heizölpreise in Deutschland wieder nach. Zumindest aus morgendlicher Sicht lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen einen Rückgang von über einem Cent pro Liter erwarten. Dies wäre der erste deutlich spürbare Abschlag seit Mitte August! In Folge dürfte die derzeit ohnehin recht hohe Kaufaktivität zusätzlich ansteigen, was wiederum die Lieferzeiten weiter nach oben treiben wird. Diese haben mittlerweile den höchsten Wert seit Dezember letzten Jahres erreicht. Es gilt also rechtzeitig zu bestellen, um eventuelle unnötige Eilzuschläge zu vermeiden.