Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern mit Aufschlägen gestartet, neigten dann aber bis Handelsschluss etwas zur Schwäche. Heute Morgen haben gute Konjunkturdaten aus China allerdings wieder neuen Auftrieb gebracht. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen heute höher erwartet.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 84 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung März kostet zur Stunde 837 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,06 Dollar gehandelt.
Gestern entwickelte sich der Ölkomplex zunächst wieder recht uneinheitlich. Während die Rohölpreise deutlich anzogen, gab es bei den Destillaten eine ausgeprägte Seitwärtsbewegung.
Bullish wirkten sicherlich die neuen Analystenkommentare, die insgesamt weiter steigende Notierungen erwarten lassen, preisdrückend eher schwache Konjunkturdaten aus den USA.
Zudem wollten sich die Händler vor Bekanntgabe der wöchentlichen API-Ölbestandsdaten wohl auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und nahmen daher zuvor erzielte Gewinne mit. So fielen die Futures bis Handelsende wieder leicht zurück.
Die Zahlen des American Petroleum Institute (API) waren dann wieder einmal klar bearish zu werten. Bei Rohöl gab es einen erneuten deutlichen und unerwarteten Aufbau von über 6 Millionen Barrel, bei Heizöl bzw. Diesel (Destillate) fiel der leichte Rückgang von 0,3 Millionen Fass etwas schwächer aus als prognostiziert. Die Benzinbestände gingen überraschenderweise um 1,8 Millionen Barrel zurück.
Dies alles wurde aber heute Morgen in den Hintergrund gedrängt, als sehr gute Konjunkturdaten aus China vermeldet wurden. Der Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe erreichte mit 52,6 Punkten den höchsten Stand seit 2012, der Index aus dem Dienstleistungssektor sogar einen Wert von 56,3 Punkten. Dies verdeutlicht, dass die chinesische Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs ist und somit der Ölbedarf hier deutlich ansteigen wird.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro gegenüber dem Dollar gut behaupten und leicht zulegen. Dabei wurde unsere Gemeinschaftswährung von weiterhin sehr hohen Inflationsdaten aus Frankreich und Spanien gestützt, da dies für weitere Zinsanhebungen spricht. Am Nachmittag wurden dann zudem schwache Konjunkturdaten aus den USA vermeldet, die überraschenderweise aber eher zu Dollarkäufen geführt haben. Insgesamt blieben die Kursausschläge gering.
Insgesamt recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Somit setzt sich der seit einigen Tagen existente Aufwärtstrend leider fort. Trotzdem kann das Preisniveau angesichts der Lage immer noch als günstig bezeichnet werden. Die Notierungen stehen mittlerweile deutlich unter Vorjahr.