Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag leider weitere Gewinne erzielen können und sind auf Tageshöchststand aus dem Handel gegangen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande ebenfalls mit leichten bis moderaten Aufschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 75,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 74,30 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar erneut Gewinne erzielen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1870 US-Dollar gehandelt.
Das Thema OPEC-Krise scheint an den Ölmärkten schon wieder vergessen zu sein, oder aber der überwiegende Teil der Marktteilnehmer ist der Meinung, dass sich diese weiter bullish, also treibend auf die Rohölpreise auswirken wird. Nur so ist es zu erklären, dass die Korrektur von Mitte nächster Woche so schnell ein Ende gefunden hat und die Notierungen schon wieder nahe der alten Langzeithochs stehen.
Das Treffen der OPEC+ Gruppe war vor knapp einer Woche ergebnislos abgebrochen worden, nachdem die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eine überproportionale Erhöhung ihrer Förderquoten und somit ihrer Marktanteils gefordert haben. In Folge war befürchtet worden, dass es in nächster Zeit allgemein zu einer unkontrollierten Anhebung der Ölproduktion kommen könnte, da sich auch die anderen Mitglieder der Organisation nicht mehr an die Vereinbarungen gebunden fühlen könnten. Offiziell gelten aber noch immer die Quoten vor dem Treffen und so fehlen bei weiter disziplinierter Umsetzung erhebliche Mengen, die eigentlich schon fest einkalkuliert worden sind.
Angetrieben wurde der Ölpreis auch von weiter gestiegenen Aktienmärkten. Der Dow-Jones-Index erreichte am Freitag neue Rekordstände.
Auch neue Flugdaten gaben den Futures Aufwind. Die Zahl der internationalen Flüge erreicht laut Daten von flightradar.com am vergangenen Freitag den höchsten Stand seit März 2020, was unterstreicht, dass es mit der globalen Ölnachfrage wohl noch weiter nach oben gehen wird und der Markt somit noch enger werden und die globalen Ölbestände noch stärker fallen könnten.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist nach neuesten Zahlen von Baker Hughes in der vergangenen Woche um 2 auf nun 378 Einheiten angestiegen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen und dabei ebenfalls von der guten Stimmung an den Aktienmärkten profitieren. Der US-Dollar war als „sicherer Hafen“ weniger stark gefragt als zuletzt. Heute stehen nur wenige neue Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, sodass mit einem ruhigen Handel zu rechnen ist.
Dank der Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande nur mit leichten bis moderaten Aufschlägen in die neue Handelswoche gehen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Hoffnung, dass sich am Ölmarkt eine Trendwende vollziehen wird, ist zumindest vorerst der Befürchtung gewichen, dass schon bald neue Höchstkurse zu erwarten sind.