Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben ihren Aufwärtstrend auch am Freitag fortsetzen können und ziehen heute morgen im asiatisch geprägten Handel weiter kräftig an, sodass die Brent-Öl-Futures schon bald die 80-Dollar-Marke überschreiten könnten. In Folge geht es leider zum Wochenstart auch mit den Heizöl-Notierungen wieder deutlich nach oben.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 79 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 74,80 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1720 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt bleibt die Lage weiterhin angespannt. Die Nachfrage entwickelt sich robust, während das Angebot begrenzt bleibt bzw. in letzter Zeit durch die Ausfälle im Golf von Mexiko und in Kanada eher rückläufig war.
Preistreibend wirkt sich auch die Krise am Gasmarkt aus, wo die Preise seit Jahresbeginn um über 200 Prozent gestiegen sind und viele Kraftwerksbetreiber daher auf Öl als Brennstoff umgestiegen sind, was den globalen Ölbedarf weiter erhöht.
Umso gespannter blicken die Börsianer in Richtung OPEC+ Gruppe, die sich am 4. Oktober treffen will, um über die weitere Förderpolitik zu entscheiden. Doch auch wenn sich die Organisation auf eine umplanmäßige Ausweitung der Produktion entscheiden sollte ist die Frage, ob dies auch technisch so ohne Weiteres möglich sein wird. Schon jetzt sind einige Förderländer nicht in der Lage, die monatlichen Steigerungsmengen auch tatsächlich zu liefern.
Die wenigen am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Während der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex mit 98,8 Punkten die Erwartung von 98,9 Punkten knapp verfehlte und zum dritten Mal in Folge zurückging, gab es gute Zahlen vom US-Immobilienmarkt, wo die Zahl der Verkäufe neuer Häuser per August die Prognose von 714.000 mit 740.000 klar übertraf.
Weiter nach oben geht es auch mit den aktiven US-Bohranlagen. Das Dienstleistungsunternehmen Baker Hughes meldet für die vergangene Woche einen Zuwachs von 10 auf nun 421 Einheiten, womit der höchste Stand seit eineinhalb Jahren erreicht ist.
Am Devisenmarkt fiel der Euro im Vergleich zum US-Dollar nach Veröffentlichung der schwachen Ifo-Zahlen zurück, konnte sich im Laufe des Handels aber wieder etwas erholen und am Schluss stand nur noch ein kleines Minus an den Kurstafeln. Auch heute Morgen startet die Gemeinschaftswährung mit leichten Zugewinnen.
Die Heizölpreise hierzulande jagen von einem Langzeithoch zum nächsten. Auch heute sind zum Start in die neue Handelswoche wieder deutlich Aufschläge zu erwarten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu knapp einen Cent pro Liter erwarten. Viele Ölheizer geben die Wartetaktik nun auf und bestellen, was die Lieferzeiten weiter nach oben treibt. Wer noch in diesem Jahr Heizöl braucht, sollte mit der Auftragsvergabe nicht mehr warten! Die Aussichten auf nachhaltig fallende Notierungen bleiben bis auf Weiteres trübe!