Ölpreise nur kurz unter Druck – Heizölpreise ziehen wieder an!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern kräftig unter Druck geraten, was allerdings nur von kurzer Dauer war. Mit Eröffnung des US-Handels startete der Ölkomplex im der zweiten Tageshälfte wieder durch und macht die Verluste vollständig wett. In Folge geht es leider auch mit den Heizöl-Notierungen hierzulande wieder kräftig nach oben.

Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 86 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung August kostet zur Stunde 906 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar leicht zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0975 Dollar gehandelt.

Die längst überfällige Korrektur der Rohölpreise auf den kräftigen Anstieg der letzten Wochen fiel gestern recht deutlich aus und hatte auch einen durchaus nachvollziehbaren Anlass in Form sehr schwacher Außenhandelszahlen aus China. Verstärkt wurde der Abwärtsdruck dann auch noch durch einen starken Rückgang der chinesischen Ölimporte per Juli und eine zurückgehende Dieselnachfrage in Indien.
Mit Eröffnung des US-Handels setzte dann aber schnell eine Erholung ein, obwohl der Start an den Aktienmärkten aufgrund neuer Probleme im US-Bankensektor sehr schwach ausfiel. Auch die nach Börsenschluss veröffentlichten US-Ölbestandsdaten sind unterm Strich eher bearish, also preisdrückend zu werten, da bei Rohöl ein überraschend deutlicher Zuwachs vermeldet wurde.
Der Monatsbericht der Energy Information Administration (EIA) sollte heute ebenfalls nicht unbedingt zu Käufen anregen. Auch wenn die Preisprognosen hier aufgrund der Entwicklung der letzten Wochen nach oben korrigiert wurden, sieht man die globale Versorgungslage etwas komfortabler als noch vor rund vier Wochen.
Bislang gab es aber keine spürbaren Reaktionen auf die API-Daten und den EIA-Monatsbericht, da die Händler wohl auf die Bestandsdaten des Department of Energy (DOE) warten.

Am Devisenmarkt fiel der Euro im Vergleich zum US-Dollar im Laufe des Vormittags noch stärker zurück, was auf die schwachen Außenhandelszahlen aus China zurückzuführen war. Im Laufe des Tages konnte sich unsere Gemeinschaftswährung aber stabilisieren, heute morgen stehen sogar Pluszeichen an den Kurstafeln in Asien.

Trotzdem werden die Heizölpreise hierzulande heute leider mit kräftigen Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von zwei bis drei Cent pro Liter erwarten. Wer unseren Tipp von gestern befolgt hat, konnte also durchaus ein paar Euro sparen. Die Aussichten auf eine Trendwende bleiben trüb, da sich die globale Versorgungslage zumindest kurzfristig wohl kaum verbessern dürfte.  Wer zum Start in die bald beginnende Heizperiode nachtanken muss, sollte nicht mehr warten.