Ölpreise nur kurzzeitig unter Druck – Heizölpreise relativ stabil!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im späten Handel einen kurzen aber heftigen Schwächeanfall erlitten, von dem sich die Futures heute Morgen im asiatisch geprägten Handel aber schon wieder erholen können. In Folge wird es bei den Heizöl-Notierungen hierzulande heute zum Start zu keinen größeren Veränderungen kommen.

Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 93,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 92,30 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1365 US-Dollar gehandelt.

Mit der Hoffnung auf eine Beruhigung der angespannten Lage im Ukraine-Konflikt. haben die Rohölpreise am Dienstag deutlich nachgegeben. Preistreibend zu wertende API-Ölbestandsdaten und Zweifel, ob Russland tatsächlich seine Truppen teilweise von der ukrainischen Grenze abgezogen hat, sorgten gestern wieder für ansteigende Notierungen.
Gestützt wurden diese von guten Konjunkturdaten aus der EU, wo die Industrieproduktion per Dezember um 1,6 Prozent angestiegen ist. Am Nachmittag gab es dann gute Zahlen vom US-Einzelhandel, hier sind die Umsätze per Januar um 3,8 Prozent angestiegen. Die US-Industrieproduktion konnte um 1,4 Prozent zulegen. Alle Werte lagen teilweise deutlich über den Erwartungen der Analysten.
Die am späten Nachmittag veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) fielen unterm Strich eindeutig bullish, also preistreibend aus, obwohl die Rohölvorräte überraschend etwas zugelegt haben. Dafür gab es aber umfangreiche Abbauten bei den Produkten und auch im Zentrallager Cushing, eine um 860.000 Barrel pro Tag gestiegene Gesamtnachfrage, bei einer weiterhin stagnierenden Ölproduktion, die derzeit bei rund 11,5 Millionen Barrel pro Tag liegt.
Der Grund für den kurzen aber deutlichen Rücksetzer der Ölpreise am späten Abend war die Meldung, dass der Iran offenbar schon dabei ist, mit früheren Großabnehmern Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Öllieferungen aufzunehmen. Offenbar steht das Atomabkommen unmittelbar vor dem Abschluss und der Ölmarkt kann mit einer zusätzlichen Mengen von 1 bis 1,3 Millionen Barrel pro Tag rechnen.

Auch am Devisenmarkt blieben die Kursausschläge gestern relativ gering. Gute Konjunkturdaten diesseits und jenseits des Atlantiks neutralisierten sich gegenseitig, sodass sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar insgesamt recht gut behaupten konnte. Wenig Überraschendes stand im Sitzungsprotokoll der letzten US-Notenbanksitzung.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute nur wenig verändert in den stürmischen Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein leichtes Minus von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Verbraucher hielten sich gestern angesichts des nachgebenden Trends deutlich zurück und verhalten sich auch heute bislang eher abwartend. Auch wenn es kleinere Abschläge geben mag, eine Trendwende ist leider nach wie vor nicht in Sichtweite. Das Bestellen einer Teilmenge könnte vorerst eine gute Strategie sein.