Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern zum Start in die neue Woche nur einen recht kurzen Schwächeanfall erlitten und in der zweiten Tageshälfte leider schon wieder kräftig angezogen. Entsprechend starten die Heizöl-Notierungen hierzulande heute mit Aufschlägen in den heutigen Handelstag.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 74,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 72,10 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht verbessern und wird heute Morgen knapp unterhalb der 1,18-Dollar-Marke gehandelt.
Trotz der Sorgen über die wieder steigenden Zahlen bei den Corona-Infektionen und in Folge neue Reisebeschränkungen bzw. -auflagen, gibt es in diesen Tagen weiterhin kaum Luft nach unten und die Rohölpreise bleiben auf hohem Niveau.
Gestern drückten nachgebende Aktienmärkten in Asien zwar kurzzeitig etwas auf die Stimmung der Börsianer, am Nachmittag ging es mit den Öl-Futures dann aber schon wieder deutlich nach oben.
Hauptgrund ist und bleibt die knappe Versorgungslage, die durch die nur geringfügige Anhebung der Fördermengen durch die OPEC+ Gruppe wohl auch in nächster Zeit die Notierungen hochhalten dürfte.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen enttäuschend aus, was die Händler aber kaum zur Kenntnis nahmen. Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex fiel per Juli von 101,7 auf 100,8 Punkte zurück, erwartet wurden 102,1 Zähler. In den USA lag die Zahl der Häuserverkäufe per Juni mit 676.000 ebenfalls deutlich unter der Prognose von 800.000 Einheiten.
Trotzdem konnten sich die Aktienmärkte im Laufe des Tages immer stärker erholen und in New York standen beim Dow-Jones-Index am Schluss sogar Pluszeichen an den Kurstafeln.
Stützende auf die Ölpreise wirkt sicherlich auch die Meldung, wonach es durchaus möglich sein könnte, dass die Atomgespräche mit dem Iran nach der dortigen Regierungsübergabe von Neuem gestartet werden müssen und somit vorerst eventuell keine weiteren Exportmengen zu erwarten sind.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar auch gestern wieder leichte Gewinne erzielen und zeigte sich dabei nur kurz vom schwachen Ifo-Geschäftsklimaindex beeindruckt. Die schwachen Zahlen vom US-Immobilienmarkt schwächten am Nachmittag dann den Greenback, sodass unsere Gemeinschaftswährung ihren jüngsten leichten Erholungskurs fortsetzen konnte.
Die Heizölpreise hierzulande werden, wie eingangs bereits erwähnt, heute mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Zum Wochenstart bleibt die Nachfrage auf einem ungewöhnlich niedrigem Niveau, sodass sich die Bestellungen weiter in den Spätsommer bzw. Herbst hinein verlagern werden Es ist daher davon auszugehen, dass es spätestens zum Ende der Urlaubssaison zu einem ersten Bestellboom mit deutlich verlängerten Lieferzeiten und eventuell weiter steigenden Preisen kommen wird. Wer dem aus dem Weg gehen will, sollte jetzt bestellen!