Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten bleiben in diesen Tagen schwankungsanfällig und legten gestern nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer wieder deutlich zu. Die deutlich stärkere Trägheit bei den Heizöl-Notierungen sorgt davor, dass dies für die Verbraucher auch heute kaum spürbar bleibt.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 85,80 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung April kostet zur Stunde 780 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0930 Dollar gehandelt.
Am ersten Handelstag nach den Osterfeiertagen gerieten die Rohölpreise gestern zunächst etwas unter Druck, noch stärker fiel das Minus bei den Gasöl-Notierungen aus. Zum Start in den amerikanisch geprägten Handel dreht der Markt dann aber schon wieder, angeführt von deutlich steigenden Aktienkursen an der Wall Street. Die Rohöl-Futures gingen dann auf Tageshoch aus dem Handel und zeigen sich auch heute morgen recht fest.
Die gestern nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) brachten eher schwache Impulse. Die Rohölvorräte legten entgegen der Erwartung leicht um 0,4 Millionen Barrel zu, dafür gab es einen überraschend deutlichen Abbau von 2 Millionen Fass bei den Destillaten, als Heizöl und Diesel. Bei Benzin wurde hingegen wieder ein leichter Zuwachs von 0,5 Millionen Barrel vermeldet. Alles in allem blieben die Veränderungen in einem engen Rahmen und die Marktteilnehmer warten auf die heute am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE).
Ingesamt ist das aktuelle Marktgeschehen eher weiter von preistreibenden Faktoren gestimmt. Die geplanten Förderkürzungen der OPEC+ und die gleichzeitig recht robuste Nachfrage aus China und Indien lassen derzeit wenig Spielraum für größeren Preisreduzierungen.
Einen leicht bearishen, also preisdrückenden Einfluss gab es gestern vom Internationalen Währungsfonds (IWF), der die globale Wachstumsprognose für dieses und nächstes Jahr leicht um 0,1 Prozent gesenkt hat.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro gestern im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar vom schwachen Wochenstart erholen und ging auf Tageshoch aus dem Handel. Auch heute Morgen zeigen die Kurspfeile für unsere Gemeinschaftswährung bislang nach oben. Spannend wird es heute am frühen Nachmittag, wenn aus den USA der neue Verbraucherpreisindex veröffentlicht wird, der einen großen Einfluss auf die nächste Zinsentscheidung der Federal Rerserve haben könnte.
Auch dank der Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande auch heute wieder recht stabil starten, nachdem es ja schon in den letzten Tagen kaum größere Veränderungen gegeben hat. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein kleines Plus in einer Größenordnung von maximal einen halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage zeigt sich nach den Osterfeiertagen wieder deutlich belebt, ohne dass dabei natürlich das extrem hohe Niveau der Vorwoche erreicht wird.