Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben nach der kurzen Verschnaufpause vom Dienstag gestern ihren Aufwärtstrend leider fortgesetzt, vor allem die Gasöl-Kontrakte. In Folge geht es auch mit den Heizöl-Notierungen hierzulande weiter nach oben.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 83,60 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung August kostet zur Stunde 840 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar, nach dem Rückgang der letzten Tage, wieder etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1090 Dollar gehandelt.
Obwohl die am Vorabend veröffentlichten API-Ölbestandsdaten eher bearish, also preisdrückend ausgefallen sind, haben gestern vor allem die Gasöl-Futures schnell wieder an Fahrt aufgenommen, während die Rohölpreise gleichzeitig relativ stabil geblieben sind.
Aufwind erhielt der Ölkomplex vom einer neuen Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF), in der nicht nur das Wachstum der Weltwirtschaft nach oben korrigiert wurde, sondern auch die Erwartung zum Ölpreis.
Die am Nachmittag vermeldeten Bestandsdaten des Department of Energy (DOE) fielen relativ unspektakulär aus. Während sich auch hier die Vorratslage im Vergleich zur Vorwoche nicht wesentlich geändert hat, hatte der weitere Anstieg der Gesamtnachfrage von 20,8 auf 21, 3 Millionen Barrel pro Tag dann doch eine eher bullishe, also preistreibende Wirkung auf die Produkt-Futures.
Die mit Spannung erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank brachte dann am Abend ebenfalls keine größere Überraschung. Der Leitzins wurde wie erwartet um weitere 25 Basispunkte angehoben und der Ausblick von Fed-Chef Powell lässt für die Zukunft alle Optionen offen.
Am Devisenmarkt rief die US-Notenbanksitzung folgerichtig keine größere Veränderungen hervor. Der Euro konnte im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar aber dann doch etwas anziehen, da weitere Zinsschritte für dieses Jahr durch Fed-Chef Powell zwar nicht ausgeschlossen, aber auch nicht konkret angekündigt wurden. Heute warten die Händler auf die Ergebnisse der Sitzung der Europäischen Zentralbank.
Die Heizölpreise hierzulande starten heute leider mit weiteren deutlichen Aufschlägen in den Tag. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem bis zwei Cent pro Liter erwarten. Auch das Risiko weiter steigender Notierungen bleibt hoch, sodass vor allem sicherheitsorientierte Ölheizer mit knappem Tankvorrat nicht länger warten und den Bestand aufstocken sollten.