Ölpreise setzen Rallye fort – Heizölpreise auf neuem Langzeithoch

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern kaum verändert aus dem Handel gegangen, ziehen heute Morgen im asiatisch geprägten Handel aber schon wieder deutlich an. In Folge starten auch die Heizöl-Notierungen mit weiteren, teils kräftigen Aufschlägen und erreichen dabei ein neues Langzeithoch.

Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei gut 88 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 85,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zur Kursen um 1,1390 US-Dollar gehandelt.

Weiterhin keine Entspannung am Ölmarkt! Die Rohölpreise haben heute morgen den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren erreicht und viele Marktexperten gehen davon aus, dass die Notierungen auch in den nächsten Tagen und Wochen Richtung 100-Dollar-Marke tendieren werden.
Das in Rohstoffangelegenheiten besonders renommierte Investmenthaus Goldmann Sachs hat seine Preisprognose für Brent für dieses Jahr von 90 auf 96 Dollar pro Barrel erhöht, für 2023 rechnen die Experten sogar mit bis zu 105 Dollar pro Fass.
Der Gründe sind eine, trotz Omikron, weiter sehr robuste globale Nachfrage, bei einem nach wie vor eher knappen Angebot, obwohl die OPEC+ Gruppe dieses auch im Februar weiter nomminell um 400.000 Barrel pro Tag erhöhen will. Problem hierbei ist, dass die Produzentenvereinigung die selbst gesteckten Förderziele in letzter Zeit nicht erreichen konnte und es zusätzliche deutliche Ausfälle, unter anderem in Libyen gegeben hat. Zudem laufen die Atomverhandlungen mit dem Iran weiterhin sehr schleppend, sodass auch von dieser Seite in naher Zukunft nicht mit zusätzlichen Mengen gerechnet werden kann.
Für zusätzliche Verunsicherungen sorgen neue Drohnenangriffe von Houthi-Rebellen auf Ziele in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Hier hat es wohl sogar drei Todesopfer gegeben. Die politische Stabilität im Nahen Osten ist also wieder einmal in Gefahr.
Neue Impulse und Einschätzungen zur aktuellen Marktlage erwarten sich die Händler heute vom Monatsreport der OPEC. Morgen veröffentlicht dann die Internationale Energieagentur (IEA) ihren Bericht, bevor es am Abend nach US-Börsenschluss neue US-Ölbestandsdaten vom American Petroleum Institute gibt.