Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nur kurzzeitig wieder etwas stärker nachgegeben, konnten sich im späten Handel aber wieder erholen und zeigen sich heute Morgen im Tagesvergleich kaum verändert. Kein Wunder, dass auch die Heizöl-Notierungen heute weitgehend stabil eröffnen und ihren Seitwärtstrend der letzten Wochen fortsetzen werden.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 62,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 59,40 Dollar. Auch der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar mehr oder weniger unverändert und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1880 US-Dollar gehandelt.
Die am Vorabend veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) vermochten den Börsianern gestern zum Start in den europäisch geprägten Handel keine neue Richtung zu weisen. Zwar gingen die Rohöl-Vorräte überraschend deutlich zurück, dafür gab es aber kräftige Aufbauten bei den Produkten.
Bis in die Mittagsstunden konnten die Rohölpreise nach guten Konjunkturdaten aus Europa dann etwas zulegen. Der EU-Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor wurde per März mit 49,6 Punkten veröffentlicht, was klar über dem Vormonatswert von 45,7 und über der Analystenprognose von 48,8 Punkten lag.
Im Vorfeld der am Nachmittag erwarteten DOE-Bestandsdaten blieben die Händler aber vorsichtig. Diese bestätigten dann vom Trend her die API-Zahlen vom Vortag. Auch hier gab es nämlich einen deutlichen und unerwarteten Rückgang bei den Rohölvorräten von 3,5 Millionen Barrel, dafür aber kräftige Aufbauten bei Benzin und Heizöl bzw. Diesel. Die Gesamtnachfrage ging überraschend um gut eine Million Fass pro Tag zurück und liegt derzeit immer noch rund eine Million unter dem Niveau von 2019. Auch die Ölproduktion fiel wieder leicht auf 10,9 Millionen Barrel pro Tag zurück.
Alles in allem waren somit auch die Zahlen des Department of Energy (DOE) neutral zu werten und so wurden die in erster Reaktion getätigten Verkäufe bis Börsenschluss wieder mit Käufen ausgeglichen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro am Vormittag vom guten EU-Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor profitieren und im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert gewinnen. Zwischenzeitlich überstieg unsere Gemeinschaftswährung sogar kurzzeitig die 1,19-Dollar-Marke. In den Abendstunden setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein, sodass in etwa wieder das Ausgangsniveau erreicht wurde.
Sehr stabile Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute nur wenig verändert in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht nur ein leichtes Plus von 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Die Notierungen befinden sich somit weiter auf einem recht attraktiven Niveau und es sieht ganz danach aus, als dass sich der seit Wochen herausgebildete Seitwärtstrend auch in naher Zukunft fortsetzen wird. Die Nachfrage hat sich gestern leicht abgeschwächt, liegt aber immer noch deutlich über den Werten der Vorwochen.