Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten starten erfreulicherweise mit schönen Abschlägen in die neue Handelswoche. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande, trotz weiterer Währungsverluste, den Abwärtstrend der letzten Wochen aller Voraussicht nach auch heute fortsetzen können.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 116,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 109,60 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum Dollar wieder unter die 1,10-Dollar-Marke zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0960 US-Dollar gehandelt.
Die EU hat sich beim Gipfeltreffen in Brüssel auch weiterhin nicht auf ein Energie-Embargo gegen Russland einigen können, ganz vom Tisch scheint dieses Thema allerdings noch nicht zu sein.
Zum Wochenstart gibt es am Ölmarkt aber erstmal ein leichtes Aufatmen und die Rohölpreise werden entsprechend nach unten gehandelt.
Auch weil sich die Corona-Lage in China immer weiter verschärft. Mittlerweile ist auch die Millionenmetropole Shanghai mit ihren mehr als 26 Millionen Einwohnern betroffen. Hier soll es einen zweigeteilten Lockdown geben, der jeweils vier Tage andauern wird. Der Ölverbrauch dürfte dabei deutlich zurückgehen, da der öffentliche Verkehr dabei eingestellt wird und Autos nur in Ausnahmefällen benutzt werden dürften.
Sorge bereitet den Börsianern weiterhin die Drohnenangriffe jeminitischer Houthi-Rebellen auf Ziele in Saudi-Arabien. Ein stärkerer Ausfall saudischer Öllieferungen ist sicherlich das letzte, was der Markt derzeit gebrauchen kann.
Ebensowenig eine weitere Verzögerung bei den Atomverhandlungen mit der Iran. Nach Äußerungen eines US-Gesandten steht ein Abschluss aktuell nicht unmittelbar bevor. Anscheinend gibt es immer noch große Differenzen, die eine Einigung verhindern, die eigentlich schon vor Wochen in Aussicht gestellt wurde.
Mit Spannung blicken die Marktteilnehmer auf das nächste Treffen der OPEC+ Staaten, das am Donnerstag beginnen soll. Bislang rückte das Produzentenbündnis nicht von ihrem Förderplan ab, der eine monatliche Fördererhöhung um 400.000 Barrel pro Tag vorsieht.
Weiter nach oben geht es derweil mit der Zahl der aktiven US-Bohranlagen. Laut dem Dienstleister Baker Hughes ist diese in der vergangenen Woche um 7 auf nun 531 Einheiten angestiegen.
Am Devisenmarkt haben die schlechten Wachstumsaussichten in der EU und die steigenden Zinsen in den USA den Euro im Vergleich zum US-Dollar wieder zugesetzt. Der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex fiel per März auf 90,8 Punkte zurück. Erwartet wurden 94,2 nach 98,9 Zähler im Vormonat.
Die Heizölpreise hierzulande entwickeln sich weiter in die richtige Richtung. Sowohl aktuelle Berechnungen, als auch erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht schöne Abschläge in einer Größenordnung von gut drei Cent pro Liter erwarten. Sehr hilfreich bei dieser Entwicklung ist und war die zuletzt sehr schwache Nachfrage, die dafür gesorgt hat, dass die Lieferzeiten wieder deutlich zurückgegangen sind. Auch wenn die Versorgungslage aufgrund der fehlenden Mengen aus Russland gerade über den ARA-Raum weiter sehr angespannt ist, erhalten die Händler allmählich wieder feste Liefer- und Preiszusagen.