Ölpreise starten etwas fester – Heizölpreise bleiben im Seitswärtstrend!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag leicht verteuert und starten auch heute Morgen etwas fester in den asiatisch geprägten Handel. Aufgrund von Währungsgewinnen werden die Veränderungen am heimischen Heizöl-Markt heute zum Wochenstart aber aller Voraussicht nach nur sehr gering ausfallen und die Notierungen setzen somit ihren Seitwärtstrend fort.

Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 75,20 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Juli kostet zur Stunde 715 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,09 Dollar gehandelt.

Das globale Ölangebot bleibt weiterhin höher als dies noch vor einiger Zeit zu erwarten war. Nach neuesten Zahlen des Nachrichtendienstes Reuters förderte die OPEC im Juni gut 28 Millionen Barrel pro Tag und damit somit rund eine Million Fass pro Tag mehr als anvisiert. Dies ist auch der Grund, warum es bislang auch noch nicht zu der allgemein erwarteten Verschlechterung der Versorgungslage gekommen ist. Die US-Ölproduktion ist per April zwar leicht um 0,1 Millionen Barrel pro Tag gefallen und die Zahl der aktiven US-Bohranlagen seit Monate rückläufig, dies wirkt sich aber kaum auf die Gesamtsituation aus.
Weit bedeutender ist hier sicherlich der mittlerweile wochenlange Ausfall der Öllieferungen aus dem Nordirak über die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline. Hier geht es um eine tägliche Menge von 0,4 Millionen Barrel. Wann es hier eine Einigung im Streit zwischen der Türkei und dem Irak geben wird, ist weiter nicht absehbar.
Auf der Nachfrageseite bleibt die Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung vor allem in China. Heute morgen wurde hier der HSBC Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe per Juni mit 50,5 Punkten veröffentlicht. Erwartet wurde lediglich ein Wert von 50,2 Zählern. Aus den USA kamen am Freitag insgesamt eher gemischt ausgefallene Wirtschaftsindikationen. Während der Chicagoer Einkaufsmanagerindex per Juni mit 41,5 statt der prognostizierten 44 Punkte enttäusche, übertraf das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan die Schätzung der Analysten.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar am Freitag deutlich zulegen, nachdem der US-Kern-Preisindex per Mai mit einem plus von 4,6 Prozent unter der Erwartung von 4,7 Prozent lag. Dies könnte wieder etwas Druck von der US-Notenbank nehmen, die Zinsen weiter deutlich zu erhöhen. Zuletzt hatten gute Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten die Zinssorgen der Börsianer wieder erhöht.

Die Heizölpreise hierzulande starten dank der Währungsgewinne heute kaum verändert in die neue Handelswoche. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen für den weiteren Verlauf nur ein leichtes Plus von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor ist von einem recht ruhigen Sommergeschäft zu berichten. Spätestens im August dürfte die Nachfrage saisonbedingt aber deutlich anziehen und sollte sich die Niedrigwasserlage bis dahin nicht nachhaltig verbessern, muss leider mit Versorgungsproblemen und in Folge auch mit steigenden Notierungen gerechnet werden. Wer also auf der sicheren Seite stehen will, sollte mit der Bestellung nicht mehr lange warten. Die Preise sind gut!