Ölpreise starten kaum verändert, Heizölpreise etwas leichter!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag nur vorübergehend stärkere Aufschläge verbuchen können, sind zu Handelsschluss aber wieder zurückgefallen, sodass insgesamt von einer stabilen Entwicklung berichtet werden kann. Gleiches gilt für die Heizöl-Notierungen die heute mit leichten Abschlägen starten.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ weiterhin bei 93,80 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Oktober kostet zur Stunde 982 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0645 Dollar gehandelt.

Auch zum Start in die neue Handelswoche bleibt die Grundstimmung am Ölmarkt bullish. Nachdem die OPEC+ und Saudi-Arabien bis mindestens Ende des Jahres auf der Förderbremse bleiben und Russland nun auch seine Diesel- und Benzinexporte drosseln will, dürfte die Lage auf der Angebotsseite angespannt bleiben, zumindest solange es immer noch keine Einigung im Pipeline-Streit zwischen der Türkei und dem Iran gibt. Hier geht es immerhin um eine tägliche Menge von gut 400.000 Barrel.
Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Öl und Ölprdodukten sehr robust. Vor allem China und Indien zeigen sich dafür verantwortlich, dass der globale Bedarf in diesem Jahr auf deutlich über 102 Millionen Barrel pro Tag ansteigen wird. Aber auch in den USA läuft die Wirtschaft nicht schlecht und die Ölbestände sind hier in letzter Zeit wieder deutlich zurückgegangen.
Gleichzeitig befindet sich hier aber die US-Schieferölindustrie weiter auf dem Rückzug. Für die vergangene Woche vermeldete der Öldienstleister Baker Hughes einen Rückgang der aktiven US-Bohranlagen um 8 auf nun nur noch 507 Einheiten. Dies ist der niedrigste Stand seit Februar 2022. Vor rund einem Jahr lag die Zahl noch deutlich über 600.
Mittlerweile haben auch viele Analysten ihre Preisprognosen angehoben und erwarten bald Rohölpreise von rund 100 Dollar pro Fass. Christyan Malek von JP Morgan rechnet sogar damit, dass die Öl-Futures bis 2026 auf 150 Dollar ansteigen könnten.

Am Devisenmarkt gab es am Freitag einen recht ruhigen Wochenausklang. Die zahlreich vermeldeten Konjunkturdaten diesseits und jenseits des Atlantiks fielen unspektakulär aus und neutralisieren sich gegenseitig, sodass es keine größeren Ausschläge im Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und dem US-Dollar gab.

Insgesamt also recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise zum Wochenauftakt, dank der etwas gefallenen Gasöl-Notierungen, mit leichten Abschlägen starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Die Kaufaktivität der Ölheizer ist zwar in den letzten Tagen weiter angestiegen, im Vergleich zum Vorjahr bleibt das Interesse am Heizölkauf aber eher gering. Dies dürfte zu einem Großteil an den außerordentlich hohen Temperaturen liegen, aber auch an einem insgesamt eher hohen Bevorratungsniveau. Wer zum oder im Winter nachtanken muss, sollte aber nicht zu lange warten, denn die Aussichten auf eine Trendwende bleiben schlecht und die nächste Erhöhung der CO2-Abgabe steht zum Jahreswechsel an.