Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im späten Handel angezogen und auf Tageshoch geschlossen. Auch heute Morgen geht es im asiatischen Handel bislang nach oben, sodass es bei den Heizöl-Notierungen leider ebenfalls zu deutlichen Aufschlägen kommen wird.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 85,20 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung September kostet zur Stunde 924 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0885
Dollar gehandelt.
Der Ölmarkt bleibt im Spannungsfeld zwischen einem knappen Angebot und den Sorgen über die Entwicklung der globalen und insbesondere der chinesischen Wirtschaft. Im Juli wurden die deutlichen Förderkürzungen von OPEC+, Saudi-Arabien und Russland eingepreist, im August gibt es bislang eine Konsolidierungsphase.
Herbeigeführt wurde diese vor allem durch schlechte chinesische Konjunkturdaten. Zunächst gab es sehr schwache Außenhandelszahlen, dann eine enttäuschend ausgefallene Industrieproduktion. Weitere große Probleme gibt es am Immobilienmarkt, die nun mit staatlicher Hilfe gelöst werden sollen. Ob dies zum Erfolg führen wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Die am Freitag veröffentlichten Wirtschaftsindikationen fielen durchweg unspektakulär aus. Am wichtigsten war hier sicherlich der Verbraucherpreisindex aus der Europäischen Union, der per Juli mit plus 5,3 Prozent und somit wie prognostiziert veröffentlicht wurde. Auch der Kern-Verbraucherpreisindex traf die Erwartung mit einem Plus von 5,5 Prozent genau.
Dies wirkte sicherlich auch stabilisierend auf den Devisenmarkt, wo der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar in einer engen Spanne seitwärts tendierte und sich seit geraumer Zeit ebenfalls in einer Konsolidierungsphase befindet. In dieser Woche könnte aber wieder etwas mehr Bewegung in den Handel kommen, da zahlreiche wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda stehen.
Die Heizölpreise starten aufgrund der gestiegenen Öl-Futures heute leider mit Aufschlägen in die neue Handelswoche. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Weiterhin ist das Interesse am Heizölkauf in diesen Tagen recht gering, was zum einen sicherlich auf die sommerlichen Temperaturen zurückzuführen ist, zum anderen aber auch auf die zuletzt recht geringen Preisbewegungen. Dieser Zurückhaltung dürfte im September zu einer großen Nachfragewelle führen. Wer jetzt bestellt, kann noch relativ kurzfristig beliefert werden.