Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten gehen mit etwas festerer Tendenz in das neue Jahr. Gestern blieben die Börsen in London und New York feiertagsbedingt noch geschlossen, heute wird wieder gehandelt. Trotz leichter Währungsverluste starten die Heizöl-Notierungen kaum verändert bis etwas leichter in den heutigen Handelstag.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 86,15 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Januar kostet zur Stunde 935 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0660 Dollar gehandelt.
Gestern waren neue Markt beeinflussende Meldungen Mangelware und auch am heimischen Heizöl-Markt fehlten die gewohnten Impulse von den internationalen Ölbörsen, so dass es auch zu keinen größeren Kursausschlägen kam.
Trotzdem gab es einige sehr interessante und auch wichtige Nachrichten. So importiert die USA erstmals seit knapp vier Jahren wieder Öl aus Venezuela, während Deutschland ab sofort vollständig auf russische Öllieferungen verzichtet, auch über die Druschba-Pipeline, die bislang die Raffinerien in Schwedt und Leuna mit versorgt hat. Beide Verarbeitungsanlagen werden nun über den Seeweg und über den polnischen Hafen in Danzig via Pipeline beliefert. In Leuna kommt derzeit aber bereits nicht so viel Rohöl an, wie der Betreiber aktuell benötigen würde.
Aus den USA vermeldete die Energy Information Administration (EIA) ein Steigerung der US-Ölproduktion im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 0,07 auf 12,38 Millionen Barrel pro Tag.
Neue Konjunkturdaten kamen aus der Europäischen Union. Hier wurde der Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe per Dezember mit 47,8 Punkten und somit auf Vormonatsniveau und im Rahmen der Erwartungen veröffentlicht. Etwas besser als prognostiziert fiel heute Morgen der Vergleichswert aus China aus. Mit 49 Punkten wird aber auch hier in nächster Zeit kein Wachstum zu erwarten sein.
Am Devisenmarkt belastet dies den Euro, der heute im asiatisch geprägten Handel im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar etwas an Wert einbüßt. Europa ist stärker von der Konjunkturentwicklung in China abhängig als die USA, weshalb unsere Gemeinschaftswährung auf negative Indikationen aus dem Reich der Mitte oftmals mit Verlusten reagiert.
Trotz der Währungsverluste sieht es heute bislang nicht so aus, als dass die Heizölpreise sich verteuern würden. Im Gegenteil, erste Preistendenzen deuten sogar auf leichte Abschläge hin, aktuelle Berechnungen lassen hingegen kaum veränderte Notierungen erwarten. Somit dürfte sich der mittlerweile seit Mitte Dezember existente Seitwärtstrend bei ruhigem Handelsgeschehen fortsetzen. Die Nachfrage hat sich wieder etwas belebt, trotzdem gehen die Lieferzeiten langsam zurück. Entwarnung kann hier aber leider noch nicht gegeben werden, da in einigen Regionen immer noch Wartezeit von mehreren Wochen zu berücksichtigen sind.