Ölpreise starten mit deutlichen Aufschlägen – Heizölpreise ziehen kräftig an!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im späten Handel leider wieder deutlich angezogen und starten auch heute Morgen in Asien mit weiteren Aufschlägen. In logischer Konsequenz geht es mit den Heizöl-Notierungen hierzulande heute ebenfalls kräftig nach oben.

Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei gut 83,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 82 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar leicht zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1565 US-Dollar gehandelt.

Auch zum Start in die neue Handelswoche bliebt die Lage am Ölmarkt angespannt. Ein Hauptgrund hierfür ist natürlich die Entscheidung der OPEC+ Gruppe vom vergangenen Donnerstag, die Fördermengen nicht außerplanmäßig anzuheben und beim ursprünglichen Produktionsplan zu bleiben. Dies war zwar im Vorfeld, trotz des steigenden Drucks von außen, von den meisten Marktteilnehmern so erwartet worden, aber nun ist es wohl endgültig festgeschrieben, dass das globale Angebot mindestens bis Jahresende die weltweite Nachfrage weiter nicht wird decken können.
Zwischenzeitlich hatten leicht angestiegenen US-Ölbestände und Spekulationen um eine mögliche Freigabe strategischer Ölreserven durch die USA für etwas Entlastung gesorgt, Letzteres scheint nun aber schon wieder vom Tisch zu sein.
Währenddessen hat der saudische Ölkonzern Aramco die offiziellen Verkaufspreise für Dezember-Lieferungen für Kunden aus allen Regionen angehoben, was am Markt ebenfalls bullish, also preistreibend gewertet wurde.
Und nicht zuletzt fielen die am Freitag in den USA veröffentlichten Arbeitsmarktdaten deutlich besser aus als erwartet, was darauf schließen lässt, dass hier die Konjunktur weiter in guter Verfassung ist und somit der Ölbedarf weiter steigen, oder zumindest hoch bleiben wird.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist laut dem neuesten Baker-Hughes-Bericht in der vergangenen Woche um 6 auf 450 Einheiten angestiegen. Somit setzt sich der Trend der letzten Wochen und Monate zwar fort, dennoch liegt die Zahl immer noch deutlich unter Vorkrisenniveau.
 
Am Devisenmarkt fiel der Euro am Freitag im Vergleich zum US-Dollar zwischenzeitlich auf ein neues Langzeittief zurück, konnte sich am Nachmittag aber – trotz der guten US-Arbeitsmarktdaten, die für eine baldige Zinserhöhung in den USA sprechen – stabilisieren und bis Handelsschluss die Verluste wieder ausgleichen. Heute Morgen gibt es bislang keine größeren Veränderungen.

Die Heizölpreise hierzulande werden aufgrund der stark gestiegenen Rohölpreise heute mit deutlichen Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Dies ist leider nicht die einzige schlechte Nachricht, denn auch die Lieferzeiten bleiben weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, sodass das Spekulieren auffallende Notierungen zu einem gefährlichen Spiel werden könnte – unabhängig von der geringen Aussicht auf Erfolg.