Ölpreise starten mit nachgebender Tendenz in neue Handelswoche – Heizölpreise eben-falls leichter!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im späten Handel nochmals zugelegt und sind nicht nur auf Tageshoch, sondern auch auf dem höchsten Stand der Woche angestiegen. Heute Morgen starten die Futures im asiatischen Handel allerdings schwach, sodass die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach mit Abschlägen eröffnen werden.

Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 73,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 71,15 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1780 US-Dollar gehandelt.

Nach dem sich am Ölmarkt die Meinung durchgesetzt hat, dass die beschlossene Erhöhung der Ölfördermenge durch die OPEC+ Gruppe entschieden zu wenig sein dürfte, um die deutlich gestiegene Nachfrage bedienen zu können, stiegen die Rohölpreise ab Mitte letzter Woche wieder deutlich an.
Die zuletzt wieder nach oben gegangenen Corona-Neuinfektionen werden am Markt zwar mit Sorge beobachtet, generell geht man aber davon aus, dass sich der Einfluss auf den Ölverbrauch aufgrund der Impfmöglichkeiten in Grenzen halten wird.
In logischer Konsequenz bleibt der Markt wohl auch in den nächsten Wochen und Monaten unterversorgt, da die Ölproduktion auch außerhalb der organisierten Länder nur moderat nach oben geht. Vor allem die USA ist noch weit von den Produktionsrekorden von knapp 13 Millionen Barrel pro Tag entfernt. Derzeit liegt die Förderung lediglich bei 11,3 Millionen Fass. Die Zahl der aktiven Bohranlagen ist in der vergangenen Woche um 7 auf nun 387 Einheiten angestiegen. Vor genau zwei Jahren wurden mehr als doppelt so viele Förderstellen gezählt.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten lassen weiteres Wachstum in der EU und in den USA erwarten. Die Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe lagen mit 62,6 bzw. 63,1 Punkten per Juni über den Erwartungen der Analysten. Lediglich im US-Dienstleistungsbereich zeichnet sich hier eventuell eine Schwäche ab. Hier lag der Wert nur bei 59,8 statt wie erwartet 64,8 Punkten.

Am Devisenmarkt konnte der Euro nur kurzzeitig von der guten Stimmung der europäischen Einkaufsmanager profitieren und musste seine vorübergehenden Gewinne im Vergleich zum US-Dollar im Laufe des Tages wieder abgeben. Insgesamt blieben die Kursausschläge aber weiterhin in einem sehr engen Rahmen. Heute warten die Marktteilnehmer auf den wichtigen Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland.