Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag nur kurzzeitig stärkere Gewinne verbuchen können, sind bis Handelsschluss aber wieder zurückgefallen und starten im Tagesvergleich weitgehend stabil in die neue Woche. In Folge bleiben auch die Veränderungen bei den Heizöl-Notierungen eher gering.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 92,50 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Oktober kostet zur Stunde 999 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0560 Dollar gehandelt.
Die Rohölpreise befinden sich nach dem kräftigen Anstieg der letzten Wochen weiterhin in einer Konsolidierungsphase. Dabei ist es derzeit eher schwer zu beurteilen, inwieweit die knappe Versorgungslage in den Kursen schon eingepreist ist.
Auf der Angebotsseite scheint bis Jahresende weitgehend alles klar zu sein, doch an den Börsen wird bekanntlich die Zukunft gehandelt und die Frage wie es zu Jahresbeginn weitergehen wird, rückt immer mehr in den Fokus der Händler. Ob es beim nächsten Treffen der OPEC+ am kommenden Mittwoch dazu schon etwas mehr Infos geben wird, ist stark zu bezweifeln.
Kurzfristig könnte sich die Lage sogar noch verschärfen, denn in Nigeria droht ein Ölarbeiterstreik und die Dieselexporte Russlands in Richtung Westen dürften in diesem Monat auf null zurückgehen, was zuletzt auch dazu geführt hat, dass sich die Gasöl-Kontrakte wieder etwas vom gesamten Ölkomplex abgekoppelt und fester gezeigt haben.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten lassen auf der Nachfrageseite weiter keinen klaren Trend erkennen. Aus den USA kamen ebenso gemischt Zahlen, wie aus China, wo in dieser Woche der Nationalfeiertag gefeiert wird.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist laut Baker Hughes auch in der vergangenen Woche weiter um 5 auf mittlerweile nur noch 502 Einheiten zurückgegangen.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar auf dem schwächsten Niveau der letzten neun Monate. Der am Freitag bekanntgegebene EU Verbraucherpreisindex überraschte per September mit einem Plus von nur 4,3 Prozent positiv. Im Vorfeld wurde eine Teuerung von 4,6 Prozent erwartet. Somit ist der Druck auf die EZB, die Zinsen schnell weiter zu erhöhen, etwas geringer geworden.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben weitgehend stabil in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein kleines Plus von maximal einem halben Cent pro Liter erwarten. Diese Prognose ist auf die Entwicklung der Gasöl-Notierungen und der leichten Währungsverluste zurückzuführen. Insgesamt bleibt es auch hier aktuell bei einer Konsolidierung auf hohem Niveau. Die Luft nach oben ist zweifelsohne dünner geworden, eine Trendwende aber leider immer noch nicht absehbar.