Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben zwar am Freitag im späten Handel etwas nachgegeben, heute Morgen stehen im asiatisch geprägten Handel aber leider schon wieder überwiegend Pluszeichen an den Kurstafeln. In Folge werden die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach ebenfalls kaum verändert in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 81,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 78,90 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zur Kursen um 1,1330 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt haben zum Start in das neue Jahr leider die „Bullen“ wieder die Oberhand bekommen, obwohl ja die OPEC+ Staaten die Förderung auch über den Januar hinaus weiter um 400.000 Barrel pro Tag angeben wollen.
Massive Förderausfälle in Libyen, politische Unruhen in Kasachstan und ein massiver Kälteeinbruch in Kanada haben das globale Ölangebot zuletzt deutlich eingeschränkt bzw. eine zusätzliche Risikoprämie eingefordert.
Auch der Gasmarkt hat die Ölpreise weiter befeuert, da seit Wochen aus Russland über die Jamal-Pipeline keine Lieferungen mehr eintreffen und die Vorräte in der EU ohnehin sehr knapp sind. Aufgrund der stark gestiegenen Gaspreise weichen viele Kraftwerksbetreiber auf Öl aus.
Zudem scheint die aktuelle Omikron-Infektionswelle bislang keinen stärkeren Rückgang der globalen Ölnachfrage zu bewirken.
Am Freitagnachmittag kam dann aber die Meldung, dass Wartungsarbeiten an einer libyschen Pipeline früher als erwartet abgeschlossen werden konnten, was etwas Entspannung brachte. Außerdem wurden in den USA im Dezember nur 199.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Erwartet wurde hier ein Zuwachs von 400.000 neuer Stellen. Die Arbeitslosenquote ging aber von 4,2 Prozent im Vormonat auf 3,9 Prozent zurück.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen stagniert weiter und ist in der vergangenen Wochen nur um eine auf nun 481 Einheiten angestiegen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum Dollar von dem zum Teil enttäuschend ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht profitieren und deutlich spürbar zulegen. Zum Wochenstart hat unsere Gemeinschaftswährung einen Großteil der Gewinne aber schon wieder abgeben müssen, da nicht zu erwarten ist, dass die Zahlen einen wesentlichen Einfluss auf die künftige Geldpolitik der US-Notenbank haben werden.
Die Heizölpreise hierzulande starten nach diesen Vorgaben heute erwartungsgemäß nur wenig verändert in die erste volle Handelswoche des Jahres. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht lediglich ein kleines Minus in einer Größenordnung von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Die zuletzt eher schwache Nachfrage hat zu der erfreulichen Entwicklung geführt, dass die Lieferfristen wieder deutlich kürzer geworden und größtenteils auch wieder Eillieferungen möglich sind.