Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag langsam aber stetig zugelegt und sind auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. Heute Morgen sind im asiatisch geprägten Handel weitere Aufschläge zu beobachten, sodass die Heizöl-Notierungen zum Wochenstart leider deutlich anziehen werden.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 88,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 85,70 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1320 US-Dollar gehandelt.
Bei einer weiterhin recht robusten Entwicklung der globalen Nachfrage ist seit geraumer Zeit wieder das verfügbare Angebot das beherrschende Thema am Ölmarkt. Von einer Überversorgung ist dabei schon lange keine Rede mehr.
Vor allem die politischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, sowie immer wieder neue Angriffe von Houthi-Rebellen auf Ziele in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAR), fordern eine gewisse Risikoprämie ein. Zudem ist davon auszugehen, dass die OPEC+ Gruppe die geplante Förderanhebung wieder nur zum Teil umsetzen kann, sodass die tatsächlich dem Markt zur Verfügung stehende Angebotsmenge geringer ausfallen dürfte als erwartet bzw. theoretisch errechnet.
Entsprechend sind nicht nur die Ölbestände in den USA auf den tiefsten Stand seit Jahren gefallen, auch die Ölvorräte der OECD-Länder schmelzen wieder ab, was auch in den letzten Monatsberichten bestätigt wurde. Auch, weil zusätzlicher Bedarf aus den europäischen Gaskraftwerken kommt, die aufgrund der extrem gestiegenen Erdgaspreise teilweise den Brennstoff gewechselt haben.
Die Ölförderung in den USA ist in den letzten Wochen und Monaten zwar langsam angestiegen, hat aber immer noch nicht die Produktionsmengen aus dem Jahr 2019 erreicht. Dazu passt die Meldung, dass die Zahl der aktiven US-Bohranlagen in der vergangenen Woche um eine auf nun 491 Einheiten zurückgegangen ist.
Am Devisenmarkt bleiben die Kursveränderungen zwischen Euro und US-Dollar weiterhin recht gering. Unsere Gemeinschaftswährung konnte am Freitag zwar etwas zulegen, heute Morgen wurden die Gewinne in Asien aber schon wieder zunichte gemacht. Es steht eine spannende Woche bevor, denn am Mittwoch trifft sich die US-Notenbank und wird möglicherweise die erste konkreten Zinsschritte bekanntgeben.
Aufgrund der stark gestiegenen internationalen Ölpreis-Notierungen werden die Heizölpreise hierzulande heute leider mit deutlichen Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein kräftiges Plus in einer Größenordnung von rund einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Eine Trendwende ist hier leider immer noch nicht in Sicht, sodass das Bestellen einer Teil- bzw. Kleinmenge sicherlich eine gute Möglichkeit ist, um bei einem eventuellen Rückgang der Preise in den Sommermonaten den Beschaffungspreis im Schnitt etwas zu drücken. Die Lieferzeiten befinden sich weiter auf dem Rückzug.