Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern keine größeren Kurssprünge vollzogen, starten heute morgen aber fester in den asiatisch geprägten Handel. In Folge könnte es mit den Heizöl-Notierungen hierzulande heute etwas nach oben gehen, insgesamt bleiben aber auch hier die Veränderungen recht gering.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 74,70 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Juli kostet zur Stunde 717 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0920 Dollar gehandelt.
Nach der kurzen Aufregung im Bezug auf die Ereignisse um die Söldner-Truppe Wagner und deren Anführer Jewgeni Prigoschin, ist man am Ölmarkt wieder zur Tagesordnung übergegangen. Hier stand aber zum Wochenstart nicht viel auf der Agenda, sodass der zuletzt recht ruhige Handel seine Fortsetzung fand und die Rohölpreise mehr oder weniger auf Richtungssuche bleiben.
In dieser Woche wird das Hauptthema wohl die weitere Ölbestandsentwicklung in den USA sein, da ansonsten keine, speziell den Ölmarkt betreffenden wichtigen Ereignisse zu erwarten sind. Nicht ganz unwichtig könnten heute Nachmittag allerdings neue Zahlen zu den US-Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter und das Verbrauchervertrauen Conference Board sein, denn diese dürften eine mögliche weitere Zinsanhebung in den USA maßgeblich beeinflussen. Überhaupt sind die Zinssorgen derzeit das Hauptthema an den Finanzmärkten und auch am Ölmarkt, da die weitere Konjunkturentwicklung natürlich entscheidend für die Ölnachfrage ist.
Was die Angebotseite anbetrifft, gibt es nicht viel Neues. Der russische Präsident Putin hat in Reaktion auf den von G7, EU und Australien eingeführten Preisdeckel ein Dekret bis Jahresende verändert, dass den Ölverkauf an Länder verbietet, die sich an diese Vorgaben halten. Dies war aber keine Überraschung, mehr oder weniger ein formeller Akt.
Auch am Devisenmarkt tat sich gestern nicht viel. Der Euro konnte sich im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar recht stabil entwickeln, obwohl der neue Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland mit nur 88,4 Punkten die Erwartung von 90,7 Zählern klar verfehlte und sich somit die Rezession immer mehr festzusetzen droht.
Die Heizölpreise hierzulande treten bereits seit längerer Zeit auf der Stelle und auch heute ist mit keinen größeren Veränderungen zu rechnen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Seit Wochen ist die Preisentwicklung mehr oder weniger seitwärts gerichtet, zuletzt entfernten sich die Notierungen aber immer mehr von den Tiefständen von Anfang und Ende Mai. Mit den geringen Niederschlägen der letzten Wochen fallen zudem die Pegelstände der Flüsse, was die Frachtraten entsprechend nach oben treibt. Daher raten wir all denjenigen, die auf der sicheren Seite stehen wollen, zu einem rechtzeitigen Kauf auf dem aktuell noch sehr günstigen Niveau.