Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern vom Start weg Gewinne verbuchen können, die im Laufe des Tages immer weiter ausgebaut wurden. Auch heute Morgen zeigen sich die Futures fest, sodass leider die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach ebenfalls weiter ansteigen werden.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei gut 100 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 93,60 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 99,5 US-Cent gehandelt.
Erstmals seit gut drei Wochen sind die Rohölpreise (Brent) gestern wieder über die 100-Dollar-Marke gestiegen. Die Drohung des saudischen Ölministers, die Fördermengen eventuell drosseln zu wollen, die Gaskrise in Europa und Förderausfälle in Kasachstan waren die Haupttreiber dieser Entwicklung.
Auf der anderen Seite blieb die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten auch gestern schlecht, da die Mehrheit der Börsianer wohl eine globale Rezession befürchten. Auch wenn dies sicherlich im Bereich des Möglichen ist, fielen die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten nicht zur Gänze schlecht aus.
Vor allem der EU-Einkaufsmanagerindex für die Industrie konnte per August die Erwartung von 49, mit 49,7 Punkte deutlich übertreffen und auch das Verbrauchervertrauen fiel hier mit minus 24,9 Punkten nicht ganz so schlecht aus wie prognostiziert.
Am Ölmarkt blickt man derzeit aber eher auf die neuen US-Ölbestandsdaten. Den Anfang machte gestern Abend nach Börsenschluss wie üblich das American Petroleum Institute (API), das einen deutlichen Rückgang bei Rohöl vermeldet hat. Bei den Destillaten und bei Benzin gab es hingegen Aufbauten, sodass die Zahlen unterm Strich eher neutral gewertet wurden.
Heute Nachmittag veröffentlicht dann das Department of Energy (DOE) neue Zahlen, auch zu Nachfrage und Produktion.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar einen Teil der zuletzt erlittenen Verluste wieder wettmachen. Unsere Gemeinschaftswährung konnte dabei davon profitieren, dass die US-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitenden Gewerbe und den Dienstleistungssektor mit 52,2 bzw. 44,1 Punkten schlechter als erwartet ausgefallen sind.
Die Heizölpreise hierzulande sind leider gestern weiter deutlich angestiegen, was weniger mit den Vorgaben von den Ölmärkten, sondern vielmehr mit der aktuell schlechten Versorgungslage und der hohen Nachfrage zusammenhängt. Auch heute wird es wohl weiter nach oben gehen. Dies lassen zumindest aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht so erwarten. Im Schnitt dürfte es Aufschläge in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter geben. Die Lieferzeiten werden dabei leider immer länger, sodass unbedingt rechtzeitig bestellt werden sollte.