ie Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern bis zum späten Nachmittag hin deutlich angezogen, mussten bis Handelsschluss aber den größten Teil der Gewinne wieder abgeben. In Folge werden die Heizöl-Notierungen heute weitgehend stabil in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 86,90 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung November kostet zur Stunde 895 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0540 Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt kehrt immer mehr Normalität ein, nachdem es bislang keine Anzeichen gibt, dass sich der Konflikt zwischen Israel der der Hamas auf andere Staaten im Nahen Osten ausweiten könnte.
So fanden auch die Monatsberichte der Energy Information Administration (EIA), der OPEC und der Internationalen Energieagentur (IEA) durchaus die übliche Beachtung und die Haupterkenntnis hieraus war, dass die globale Versorgungslage in nächster Zeit weiter angespannt bleiben dürfte und die Rohölpreise wohl in Folge eher weiter steigen könnten. Am neutralsten fielen die Reports der OPEC und der IEA aus, während die EIA ihre Preiserwartung deutlich nach oben geschraubt hat.
Die mit Spannung erwarteten DOE-Ölbestandsdaten bestätigten im Großen und Ganzen die Zahlen des American Petroleum Institute (API) vom Vortag. Auch hier gab es bei Rohöl einen Aufbau von über 10 Millionen Barrel, bei Benzin und Destillaten hingegen einen leichten Rückgang. Mit einer weiterhin eher schwachen Inlandsnachfrage und einer gleichzeitig steigenden Ölproduktion war der Bericht eindeutig bearish, also preisdrückend zu werten, was auch von den Börsianern so gesehen wurde.
Gute US-Konjunkturdaten und Exportzahlen aus China sorgen aber dafür, dass sich der Ölkomplex aktuell in etwa wieder auf Vortagsniveau erholen kann.
Am Devisenmarkt musste der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar nach Bekanntgabe des neuen Verbraucherpreisindex aus den USA deutliche Verluste hinnehmen. Dieser wurde per September mit plus 3,7 Prozent veröffentlicht, die Analysten hatten im Vorfeld aber nur 3,6 Prozent erwartet. Somit nimmt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinsanhebung durch die US-Notenbank wieder zu, was den Greenback stärkt.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute nur wenig verändert in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht maximale Auf- oder Abschläge von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Währungsverluste verhindern derzeit einen Rückgang. Nach einem hektischen Wochenstart mit sehr hohen Umsätzen, hat sich auch der Heizölhandel wieder weitgehend beruhigt und das Bestellaufkommen ist auf ein Normalmaß zurückgegangen.