Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im gestrigen Handelsverlauf leichte Gewinne erzielen können und starten auch heute Morgen in Asien wieder mit fester Tendenz. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande wohl mit leichten Aufschlägen in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 45,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 42,20 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1745 US-Dollar gehandelt.
Der Optimismus an den internationalen Finanzmärkten und auch an den Ölbörsen nimmt in diesen Tagen wieder etwas zu.
Gestern konnten die Rohölpreise von einer weltweit rückläufigen Zahl an Corona-Neuinfektionen profitieren und auch von einem Anstieg des Flugverkehrs. Zwar liegt die Zahl der globalen Flüge immer noch rund 35 Prozent unter dem Niveau vor Corona, der Trend geht jedoch wieder nach oben und allein in den ersten Tagen des August gab es hier eine Steigerung von gut 7 Prozent.
Zudem sieht es ganz danach aus, als dass es in den USA nun doch noch eine Einigung bezüglich der Konjunkturhilfen geben könnte. Laut US-Präsident Donald Trump soll es bald ein Treffen mit den Demokraten geben und im Vorfeld wurden dazu bereits positive Signale verbreitet.
Kein Wunder, dass es gestern nicht nur mit den Aktienmärkten, sondern auch mit den Rohölpreise wieder etwas nach oben ging, wobei die Kursausschläge hier weiter recht gering bleiben. Tendenziell tendieren die Öl-Futures in letzter Zeit aber immer wieder nach oben, auch wenn der Ausbruch aus dem seit Wochen existenten Seitwärtstrend bislang noch nicht nachhaltig gelungen ist.
Die Marktteilnehmer beobachten in diesen Tagen sicherlich sehr akribisch die Entwicklung auf der Angebotsseite. Vor allem, ob der Irak seine Zusagen zu den Förderkürzungen in nächster Zeit auch tatsächlich einhalten wird und die Förderdisziplin innerhalb des OPEC-Abkommens auch generell hoch bleibt.
Aber auch die weitere Entwicklung bei den US-Ölbeständen dürfte für die Preisbindung in den nächsten Tagen von hoher Bedeutung sein. Heute Abend nach Börsenschluss gibt es hierzu wieder erste neue Zahlen vom American Petroleum Institute (API).
Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar im Vergleich zum Euro auch gestern wieder zulegen und dabei von der Aussicht auf eine Einigung im US-Kongress im Bezug auf das Corona-Hilfspaket profitieren. Eine neue Richtung könnte heute Vormittag aber der ZEW-Konjunkturerwartungsindex bringen, der Aufschluss über die künftige Wirtschaftsentwicklung in der EU bringen soll.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben stabil bis etwas höher in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Miniplus von 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor bewegen sich die Notierungen auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als vier Jahren und bieten weiterhin eine exzellente Kaufgelegenheit. Diese wird derzeit aber nur von recht wenigen Ölheizer wahrgenommen. Der Großteil der Käuferschaft befindet sich wohl noch im Urlaubsmodus, bzw. hat die Tanks in den letzten Monaten bereits aufgefüllt.