Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern keine größeren Kurssprünge vollzogen und sind in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel gegangen. Auch am Devisenmarkt blieb es recht ruhig, sodass die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach stabil in den Tag starten werden.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 74,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde weiterhin knapp 71 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1805 US-Dollar gehandelt.
Die Nachrichtenlage am Ölmarkt bleibt bullish, also preistreibend, sodass die Rohölpreise derzeit kaum Potenzial nach unten haben.
Neben der aktuellen Hurrikan-Situation, die der US-Ölindustrie im Golf von Mexiko arg zu schaffen macht und immer noch teils erhebliche Produktionsausfälle beschert, haben die Monatsreports der Energy Information Administration (EIA) und der OPEC kaum Hoffnung auf fallende Notierungen gemacht.
Auch im gestern veröffentlichten Report der Internationalen Energieagentur (IEA) wird von einer weiterhin knappen Versorgungslage in den nächsten Monaten ausgegangen. Erst Anfang des nächsten Jahres rechnen die Experten mit einer zögerlichen Aufstockung der OECD-Bestände.
Weiter nach unten geht es auch mit den Ölvorräten in den USA. Wie das American Petroleum Institute (API) gestern Abend nach US-Börsenschluss vermeldet hat, sind die Rohölbestände im Vergleich zur Vorwoche um 5,4 Millionen Barrel zurückgegangen. Bei Heizöl bzw. Diesel und Benzin gab es einen Abbau von jeweils knapp drei Millionen Barrel. Alle Werte lagen teilweise klar über der Analystenschätzung, sodass die Zahlen – trotz des einkalkulierten Einflusses von Hurrikan Ida – durchweg bullish, also preistreibend zu werten sind. Heute Nachmittag folgen die umfang- und auch einflussreicheren Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE).
Preisdrückende Meldungen kommen derzeit lediglich aus China, wo es wieder neue Corona-Einschränkungen gibt. Außerdem fielen die heute Morgen veröffentlichten Zahlen zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen eher enttäuschend aus.
Weiterhin kaum bewegt präsentiert sich der Devisenmarkt, zumindest was das Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und dem US-Dollar anbelangt. Unsere Gemeinschaftswährung pendelte den ganzen Tag über knapp oberhalb der 1,18-Dollar-Marke.
Kein Wunder, dass auch die Heizölpreise hierzulande heute kaum verändert in den Tag starten werden. Wenn es Veränderungen gibt, dann könnten diese leicht nach unten gerichtet sein, denn aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen ein Miniminus von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Da die Aussichten auf fallende Notierungen weiterhin sehr trübe sind, sollten gerade Ölheizer mit geringem Tankvorrat mit der Bestellung nicht mehr warten. Der für die nächsten Tagen prognostizierte Wetterumschwung könnte die erste große Bestellwelle der aktuellen Bevorratungssaison auslösen und die Lieferzeiten deutlich nach oben treiben. Bestenfalls nur die Lieferzeiten…!