Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach einer Berg- und Talfahrt auf Tageshoch geschlossen, starten heute Morgen aber mit leichten bis moderaten Verlusten in den asiatisch geprägten Handel. Dass die Heizöl-Notierungen bei derart stabilen Vorgaben auch heute keine großen Sprünge machen werden, dürfte keine große Überraschung sein.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ weiterhin bei 55,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 52,40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2130 Dollar gehandelt.
Obwohl es zumindest an den europäischen Aktienmärkten gestern teilweise stärkere Verluste gab, konnten sich die Rohölpreise in diesem Marktumfeld relativ gut halten und bis Handelsschluss sogar die Gewinnzone erreichen.
Bei dünner Nachrichtenlage reagierten die Futures am Vormittag zunächst auf den deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex, der per Januar mit 90,1 Punkten veröffentlicht wurde. Nach 92,2 Zählern im Vormonat hatten die Analysten mit 91,8 Punkten gerechnet.
Erst mit dem um 16 Uhr einsetzenden US-Handel kam dann wieder etwas Schwung bzw. Optimismus in den Handel. Die Analysten von Goldman Sachs gehen davon aus, das die Biden-Regierung stützend auf die Ölpreise wirken wird. Das Corna-Hilfspaket sollte dabei einen starken Nachfrageschub bringen, während der Ölindustrie eher mit strengeren Auflagen rechnen muss.
Aber auch die Erwartung, dass der Irak in den kommenden Wochen seine Kompensationskürzungen umsetzen will, wirkte stützend auf die Futures. Weiter zurückgehende Zahlen bei den Covid-19-Neuinfektionen nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, tat ihr Übriges.
Heute Morgen setzten dann im asiatisch geprägten Handel aber schnell wieder Gewinnmitnahmen ein, sodass der Ölkomplex in etwa auf dem gestrigen Niveau in den europäischen Handel startet. Die Marktteilnehmer dürften dabei schon jetzt die neue Runde bei den wöchentlichen US-Ölbestandsdaten im Blick haben, die heute Abend nach Börsenschluss (API) und morgen Nachmittag (DOE) bekanntgegeben werden.
Am Devisenmarkt musste der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern Verluste einstecken. Zunächst belastete der eher schwach ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex und die deutlichen Verluste an den europäischen Aktienmärkte, dann auch noch die Probleme bei der europäischen Impfstoff-Beschaffung. Auch heute Morgen hat unsere Gemeinschaftswährung bislang keinen guten Start erwischt.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben stabil, währungsbedingt eventuell sogar mit leichten Aufschlägen in den heutigen Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Weiterhin bleiben die Kursausschläge aber bemerkenswert gering. Da die Tanks der Verbraucher wohl immer noch gut gefüllt sind und es auch an preislichen Impulsen fehlt, bleibt die Nachfrage mitten im Winter weiter auf einem hochsommerlichen Niveau.