Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern im Großen und Ganzen stabil geblieben, obwohl die DOE-Ölbestandsdaten eine große Überraschung hervorgebracht haben. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen heute ohne größere Veränderungen in den Tag starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 86 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Februar kostet zur Stunde 840 Dollar. Der Euro tritt im Vergleich zum US-Dollar auf der Stelle und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,07 Dollar gehandelt.
Nach dem das American Petroleum Institute (API) am Vorabend überwiegend Aufbauten bei den US-Ölvorräten vermeldet hatte, starteten die Rohölpreise gestern zunächst mit schwacher Tendenz. Im Laufe des Tages stabilisierten sich die Futures aber wieder, was sicherlich auch am Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) lag. In diesem wurde die Prognose zur globalen Ölnachfrage um 0,2 Millionen Barrel pro Tag angehoben, gleichzeitig erwartet man aber auch ein entsprechend größeres Ölangebot. Insgesamt rechnet man in Paris aber immer noch mit einer Unterversorgung von 0,6 Millionen Fass täglich.
Auch die Meldung, dass Chinas Raffinerien ihre Importe weiter deutlich nach oben gefahren haben, sorgte für Käufe und eine Stabilisierung des Ölkomplexes.
Die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) fielen dann extrem bearish, also preisdrückend aus. Bei Rohöl gab es einen Aufbau von enormen 16,3 Millionen Barrel, bei Benzin einen Zuwachs von 2,3 Millionen Fass. Lediglich die Destillat-Vorräte gingen leicht zurück. Zudem verringerte sich die Gesamtnachfrage um 1,2 auf 19,3 Millionen Barrel pro Tag, bei einer insgesamt stabil gebliebenen Ölförderung.
Dass die Ölpreise auf diese Daten bislang kaum reagiert haben, ist doch verwunderlich und zeigt, dass angesichts der erwartet höheren globalen Nachfrage derzeit wohl kaum größeres Abwärtspotenzial besteht.
Am Devisenmarkt blieb der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern zunächst weiter unter Druck. Dieser profitierte unter anderem von guten Einzelhandelsumsätzen, die in den Staaten besonders wichtig sind. Dies könnten ein zusätzlicher Faktor sein, der der Federal Reserve Anlass gibt, weiter kräftig an der Zinsschraube zu drehen. Heute morgen kann sich unsere Gemeinschaftswährung aber wieder etwas erholen und die 1,07-Dollar-Marke zurückerobern.
Die Heizölpreise hierzulande haben sich zuletzt kaum stärker verändert und können in Anbetracht der Situation durchaus als attraktiv bezeichnet werden. Auch heute wird es aller Voraussicht nach zu keinen größeren Bewegungen kommen. Aktuelle Berechnungen und erster Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht lediglich ein kleines Minus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich weiter beruhigt, nachdem das Bestellaufkommen zu Monatsbeginn deutlich angestiegen war.